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Gesundheit: Warum dreht sich das Essen in der Mikrowelle?

Ein verlorenen gegangenes Handy ist leichter zu finden als eine vermisste Brille. Meist hilft ein Anruf weiter.

Ein verlorenen gegangenes Handy ist leichter zu finden als eine vermisste Brille. Meist hilft ein Anruf weiter. Aber nicht, wenn man es in eine Keksdose gelegt hat. Das Mobiltelefon sagt dann keinen Piep, denn die Handystrahlung wird von einer gut verschlossenen Metalldose wirkungsvoll abgeschirmt. Sie kommt weder rein noch raus. Rundum geschlossen wie die Keksdose sollte auch ein Mikrowellengerät sein. Wer sein Essen darin aufwärmt, möchte von der Strahlung, die der Generator erzeugt, nichts abbekommen. Deshalb hat das Gehäuse Metallwände. Sie werfen die Mikrowellen zurück. Auch das Sichtfenster in der Tür ist mit Metallpartikeln durchsetzt, die die Strahlung nicht passieren lassen.

Die Wellenlänge der Strahlung ist gerade so gewählt, dass vor allem Wasser darauf anspricht. Wasser ist in nahezu allen Lebensmitteln vorhanden, seine Moleküle sind kleine Dipole: Die positiven und negativen Ladungsträger der Wassermoleküle richten sich in einem elektrischen Strahlungsfeld aus wie kleine Kompasse in einem Magnetfeld. Ständig versuchen sie, sich an die Mikrowellenstrahlung anzupassen, die ihrerseits unentwegt ihre Richtung ändert. So zappeln die Ladungsträger und mit ihnen die Moleküle selbst wild hin und her, diese stoßen an andere Moleküle – das Essen wird heiß. Dagegen bleibt der Teller aus Glas, Keramik oder Kunststoff kalt.

Damit sich die Strahlung gut ausbreiten kann, wird sie nicht nur an den Wänden reflektiert, sondern bei einigen Geräten auch an zwei rotierenden Metallflügeln. „Trotzdem verteilen sich die Mikrowellen nicht gleichmäßig im Garraum“, sagt Barbara Sandow, Experimentalphysikerin der Freien Universität Berlin. Selbst in der Mitte sei nicht immer die meiste Leistung gebündelt. „Um dies auszugleichen, hält man den Teller in Bewegung.“ Und lässt das Essen rotieren.

Aber wie stellt man fest, ob alle Strahlung im Gehäuse bleibt oder ob die Mikrowelle leckt? Die Expertin rät: Legen Sie Ihr Handy in das – bitte ausgeschaltete! – Gerät, verschließen Sie die Tür und wählen Sie die Nummer. Falls das Handy klingelt, ist die Mikrowelle nicht dicht. „Eine Schwachstelle könnte dann die Gummidichtung sein."

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