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Gesundheit: Wenn Betablocker wirken

Das individuelle Genom gibt den Ausschlag

Ein winziger genetischer Unterschied könnte darüber entscheiden, ob ein Betablocker-Medikament Menschen mit chronischem Herzfehler hilft oder nicht. Amerikanische Forscher der Universitäten von Maryland in Baltimore und Colorado in Denver haben kleine Genvariationen im Beta-1-Rezeptor, der Andockstelle dieser Medikamente, als Ursache für deren Wirksamkeit ausgemacht.

In einer Studie verglichen die Forscher ein noch nicht zugelassenes Medikament mit einem Scheinpräparat. Bei den Patienten, die den Betablocker eingenommen hatten und gleichzeitig zwei Kopien einer Genvariante mit dem Namen Arg-389 aufwiesen, war die Sterblichkeitsrate um 38 Prozent niedriger. Patienten mit der Genvariante Gly-389 reagierten auf das Medikament dagegen nicht anders als auf das Scheinpräparat.

„Erstmals haben wir nun einen Gentest, der uns hilft, die beste individuelle Behandlungsmethode von Patienten mit Herzfehlern zu finden“, sagte der Leiter der Forschungsgruppe, Stephen Liggett. Bislang sei die Wirksamkeit von Herzmedikamenten schwer vorhersagbar gewesen – selbst bei Menschen gleichen Alters und anderer ähnlicher Charakteristika. In der Praxis dauert es oft Monate, bis sich herausstellt, ob ein Betablocker anschlägt. Kostbare Zeit: Statistisch gesehen stirbt jeder fünfte Patient mit Herzfehler im Jahr nach der Diagnosestellung. jul

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