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Gesundheit: "Wissenschaft im Dialog": Forschung im Bahnhof

"Die Mysterien finden im Hauptbahnhof statt." Diese Zeile von Joseph Beuys mochte den Organisatoren der bundesweiten Initiative "Wissenschaft im Dialog" vor Augen geschwebt haben, als sie den Leipziger Hauptbahnhof für ihre jüngste Großveranstaltung auserkoren.

"Die Mysterien finden im Hauptbahnhof statt." Diese Zeile von Joseph Beuys mochte den Organisatoren der bundesweiten Initiative "Wissenschaft im Dialog" vor Augen geschwebt haben, als sie den Leipziger Hauptbahnhof für ihre jüngste Großveranstaltung auserkoren. Zwölf Forscherteams aus der ganzen Bundesrepublik präsentieren auf den drei Etagen des größten europäischen Kopfbahnhofes ihre Arbeiten und wollen mit Passanten und Reisenden ins Gespräch kommen. Anlass ist das Jahr der Lebenswissenschaften, dass das Bundesforschungsministerium und die führenden Wissenschaftszentren für 2001 ausgerufen haben.

Umrahmt wird die zehntägige Ausstellung von einem Internetcafé, zahlreichen Seminaren und öffentlichen Debatten. Am 25. und 26. April sollen vor allem Schüler in den Bahnhof kommen. Parallel findet eine Job-Börse statt. Die Vorträge an den Schülertagen werden durch die Initiative Schulen ans Netz zeitgleich im Internet verbreitet.

Auf dem Programm stehen auch wissenschaftskritische und visionäre Filme wie Matrix und eine Wissenschaftsshow. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Medizin, molekulare Forschung, das menschliche Genom und Mikrotechnik für medizinische Therapien bilden den Mittelpunkt. Berliner Forscher zeigen Neuigkeiten aus der Proteinstrukturfabrik. Besucher im Leipziger Hauptbahnhof können selbst Proteinkristalle züchten und ihre passgerechte Form an einem Modell testen. Viele Proteine, die in den menschlichen Zellen wirken, funktionieren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, indem sie passgenau an bestimmte Moleküle in der Zelle andocken.

Wissenschaftler der Charité und der TU Berlin zeigen in Leipzig den kleinsten Bioreaktor der Welt. In dieser nur wenige Millimeter großen Kapsel aus Biomaterial befinden sich körpereigene Zellen. Sie können die Heilung erkrankter Organe beschleunigen. In Leipzig dürfen Laien bei der Herstellung solcher Bioreaktoren mitmachen. Forscher aus Braunschweig demonstrieren, wie man mit einfachen Geräten, Haushaltschemikalien und Speisesalz, aus Zwiebeln und Äpfeln die DNS gewinnen kann.

Heiko Schwarzburger

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