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Gesundheit: Zehntausende raven in Mexico-City zur Musik deutscher DJs

Kellner Gilberto wiegt versonnen die Hüften und verfolgt von der Dachterrasse des Hotels Majestic sehnsüchtig auf das Spektakel, das sich auf dem Rathausplatz von Mexiko-Stadt abspielt: Zehntausende bewegen sich rhythmisch zu den Techno-Klängen, die ihnen DJ Hell aus München auflegt; blaue und weisse Lichtblitze zucken über die Menge. Nicht einmal der ständige Nieselregen an diesem Sonnabend konnte die mexikanischen Technofans abschrecken, von denen nach Angaben der Polizei 30 000 ins Stadtzentrum zum Mega-Rave pilgerten, der bis zum nächsten Morgen dauert.

Kellner Gilberto wiegt versonnen die Hüften und verfolgt von der Dachterrasse des Hotels Majestic sehnsüchtig auf das Spektakel, das sich auf dem Rathausplatz von Mexiko-Stadt abspielt: Zehntausende bewegen sich rhythmisch zu den Techno-Klängen, die ihnen DJ Hell aus München auflegt; blaue und weisse Lichtblitze zucken über die Menge. Nicht einmal der ständige Nieselregen an diesem Sonnabend konnte die mexikanischen Technofans abschrecken, von denen nach Angaben der Polizei 30 000 ins Stadtzentrum zum Mega-Rave pilgerten, der bis zum nächsten Morgen dauert.

"Ist das nicht eine tolle Veranstaltung!", ruft der Direktor des Goethe-Instituts in Mexico-City, Bernd Scherer, begeistert. Mit der Veranstaltung Tecnogeist 2000, die neben Raves auch Seminare und Konferenzen umfasste, beschreitet das Goethe-Institut neue Wege im deutschen Kulturexport. Und zieht weitaus mehr Publikum an als mit Wim-Wenders-Filmretrospektiven oder Ausstellungen.

Techno hat sich zum neuen deutschen Exportschlager auf kulturellem Gebiet entpuppt. Ähnliche Veranstaltungen hielt das Goethe-Institut bereits in Kuba und Japan ab; eine Love-Parade ist in Tel Aviv geplant. "In der Pop- und Jugendkultur kommt das meiste aus den USA, Techno ist einer der wenigen Trends, in denen Deutschland führend ist", begründet Scherer seine Entscheidung. Zugleich räumt er ein, dass es darüber innerhalb des Goethe-Instituts heftige Diskussionen gab. "Einige haben da Berührungsängste", sagt er. "Denn man kann da nicht einfach ein paar deutsche DJs einfliegen und eine Disko anmieten, man muss schon die Szene kennen", erläutert er.

In Mexiko hat das Goethe-Institut zu diesem Zweck mit Arteria-Records und dem Radiosender "Activa" zusammengearbeitet, die augenscheinlich die Techno-Fangemeinde für die Veranstaltungen des Goethe-Instituts begeistern konnten. 2000 Besucher kamen nach Schätzungen des Goethe-Instituts zum ersten Rave, 6000 zum zweiten und bis zu 30 000 zur Techno-Parade und dem anschließenden Mega-Rave ins Zentrum. "Das hat sich schrittweise eine Stimmung in der Stadt aufgebaut", sagt Scherer.

Auch DJ Disko aus Berlin ist von Mexiko begeistert. "Es ist hier ähnlich wie es am Anfang in Deutschland war, viel spontaner, nicht so kommerziell." Ihm gefielen die kleinen Raves am besten, zu denen die DJs während ihres Aufenthaltes spontan eingeladen wurden.

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