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Rettungskräfte tragen eine Leiche aus der explodierten Tankstelle in Accra, Ghana. Am Mittwochabend starben rund 90 Menschen bei der Explosion.

© REUTERS

Update

Ghana: Mehr als 70 Tote bei Brand an Tankstelle in Ghana

Als es in Strömen regnet, suchen viele viele Menschen in Ghana Schutz an einer Tankstelle. Ausgerechnet da kommt es zu einer schweren Explosion. Dutzende Menschen verbrennen. Das Feuer war offenbar aus der Nachbarschaft übergegriffen.

Bei einem Großfeuer an einer Tankstelle in Ghanas Hauptstadt Accra sind dutzende Menschen ums Leben gekommen. Wie die Polizei und das Rote Kreuz am Donnerstag mitteilten, starben mehr als 70 Menschen, die unter dem Tankstellendach Schutz vor heftigem Regen gesucht hatten. Das Feuer hatte offenbar von einem angrenzenden Wohngebiet auf die Tankstelle übergegriffen. Präsident John Dramani Mahama sprach von einer nationalen "Katastrophe". Die Feuerwehr habe 73 Leichen geborgen, sagte ein Polizeivertreter. Der Rotkreuz-Koordinator Francis Obeng sprach von "mehr als 70 Toten". Krankenhäuser in der Umgebung gaben an, ihre Leichenhallen seien voll. Sicherheitskräften zufolge könnte die Zahl der Toten noch ansteigen.

Unklar war zunächst, ob allein das Feuer die Todesursache war. Laut Medienberichten ertranken einige Menschen, als durch den starken Regen die Kanalisation überlief. Zeugen zufolge wurde durch den Brand an der Tankstelle in der Nähe des zentralen Platzes Kwame Nkrumah Circle eine heftige Explosion verursacht. Auch ein vollbesetzter Bus, der dort wartete, wurde offenbar von den Flammen zerstört, wie ein AFP-Reporter berichtete. Das Wasser auf der Straße vor der Tankstelle stand vor Ausbruch des Feuers kniehoch, wie Zeugen berichteten. Die Tankstelle liegt an einem Abwasserkanal, der wie viele andere in der Stadt von Müll verstopft und daher übergelaufen war. "Der gesamte Platz um den Kreisverkehr Kwame Nkrumah war überflutet", sagte der Zeuge Edgar Wiredu dem TV-Sender GTV 24.

Die Brandkatastrophe löste landesweit Entsetzen aus. Ghanas Präsident Mahama begab sich zum Unglücksort. "Dieser Verlust von Menschenleben ist eine Katastrophe und nahezu beispiellos", sagte er. "Viele Menschen sind gestorben, mir fehlen die Worte." Mahama drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Es müssten Maßnahmen getroffen werden, um die Hauptstadt für die alljährlichen Überschwemmungen in der Regenzeit sicher zu machen, fügte der Staatschef hinzu. Kommunikationsminister Edward Omane Boamah sprach von einem "nationalen Notstand". Seinen Angaben zufolge waren Armee, Polizei, Feuerwehr und die Katastrophenschutzbehörde im Einsatz, um die Betroffenen zu versorgen.

Boamah forderte die Bewohner auf, Orte zu meiden, in denen es große Abwasserkanäle gibt. Der Starkregen der vergangenen Tage hatte bereits vielerorts in Accra für Überschwemmungen und Chaos gesorgt. In einigen Stadtvierteln brach die Stromversorgung zusammen, weil Umspannwerke unter Wasser standen. Eine Wetteränderung ist vorerst nicht in Sicht. Die Meteorologen sagten für Donnerstag und Freitag weitere starke Regenfälle und Stürme voraus. (AFP)

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