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GLÜCKWUNSCH: Im Netzwerk der Namen

Eine Verlustmeldung, 142 kluge Köpfe und drei Gewinner

Aus den nachgetragenen Einsendungen wurden folgende drei Gewinner eines Buchpreises gezogen:

Graefen, Klaus

Rübe-Pugliese, Dr. Petra

Strenger, Barbara

Neuen Lesern und Kollegen ist dieses Rätsel oft ein Rätsel. Zwar haben andere Blätter auch biografische Ratespiele, aber der Tagesspiegel ist wohl die einzige Zeitung, die alle Namen der richtigen Einsender des Weihnachts- und Osterrätsels veröffentlicht. Das spornt an.

Die Seiten mit den Namen sehen aus wie die amtlichen Bekanntmachungen – gelesen werden sie wie Kriminalromane. Alle Jahre wieder. Zwar werden auch unter den richtigen Einsendungen 30 Bücher verlost, doch der eigentliche Preis ist der Abdruck des Namens. Und wehe, dabei geht etwas schief – wie in diesem Jahr. Dass 142 Namen nicht erschienen sind, ist für Rätselfreunde und den Tagesspiegel eine ernste Angelegenheit.

Man möchte den versprochenen Lohn der Anstrengung im Blatt sehen. Die Namenslisten werden auch von Kollegen, Freunden, Verwandten gelesen. Dann wird kontrolliert, ob man das „leichte“ Rätsel auch gelöst hat und wehe, der Name fehlt. Zu schwer? War er verreist? Ist er krank? Lebt er noch? Hat er es nicht geschafft? Die Weihnachts- und Osterrätsel-Community ist ein soziales Netzwerk, seit es das Rätsel gibt – da war an Facebook noch gar nicht zu denken.

In der Vor-Internetzeit war es ein Erlebnis, am ersten Öffnungstag nach Weihnachten eine Stadtbibliothek aufzusuchen. Es wuselte zwischen den Regalen, viele hatten Zeitungsseiten in der Hand. „Raten Sie auch? Haben Sie die Lösung für die Fünf? Nicht verraten, nur einen Tipp. Ach, Sie suchen die Zwei. Hab ich, kann ich Ihnen einen Tipp geben.“ Es soll sogar Telefonkonferenzen geben, und seit das Internet seinen Siegeszug angetreten hat, werden die Kontakte enger.

Aber das Internet brachte auch das Problem „Google“ mit sich. Am Anfang waren die Rätsel zu leicht, die Redaktion musste sich auf googlesichere Texte einstellen, manchmal wurden sie dadurch zu schwer und ohne Computer nicht lösbar. Eine Gratwanderung.

So ein Rätsel kann süchtig machen. Ein, zwei Namen sind schnell gefunden, mit etwas Mühe die nächsten und dann stellt sich die Frage: aufgeben oder weitermachen. Meist beginnt sich dann der Ehrgeiz zu regen, wäre doch gelacht. Wer es dann geschafft hat, ist zu Recht stolz und fiebert der Auflösung und den Namensseiten entgegen.

Und dann fehlt von einigen Einsendern der Name. Eine Enttäuschung. Oder es ergeht ihnen wie Rainer Junak, dem bei der Auflösung irrtümlich ein Doktortitel verliehen wurde. Prompt wurde er von Bekannten Doktor Googleberger genannt und gefragt, ob man nach 25 Jahren richtiger Teilnahme am Rätsel einen Titel verliehen bekomme. Er legt Wert darauf, keinen akademischen Titel zu tragen. Die Affäre Guttenberg reicht so bis ins Weihnachtsrätsel.

Wir veröffentlichen hier diejenigen Namen, die wir bei der ersten Veröffentlichung irrtümlich vergessen haben. Wir versprechen, dass beim Osterrätsel alles wieder gut läuft wie in den vergangenen Jahrzehnten.

Unter den nachgetragenen Einsendern haben wir drei Bücher verlost. Rolf Brockschmidt

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