zum Hauptinhalt

Panorama: Goldfische im Mixer: Strafe für Museum

Wegen eines provozierenden Kunstwerkes mit lebenden Goldfischen ist ein dänisches Museum am Freitag zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Trapholt Kunstmuseet in der Nähe des westdänischen Kolding soll nach Polizeiangaben 530 Mark Strafe bezahlen, weil es drei Monate lang das Werk des dänischen Künstlers Marco Evaristti beherbergte.

Wegen eines provozierenden Kunstwerkes mit lebenden Goldfischen ist ein dänisches Museum am Freitag zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Trapholt Kunstmuseet in der Nähe des westdänischen Kolding soll nach Polizeiangaben 530 Mark Strafe bezahlen, weil es drei Monate lang das Werk des dänischen Künstlers Marco Evaristti beherbergte. Evaristti stellte zehn Mixer, in denen je ein Goldfisch schwamm, auf einen Tisch. Tierschützer reagierten empört, weil die Mixer ans Stromnetz angeschlossen waren: Einige Museumsbesucher konnten der Versuchung nicht widerstehen, setzten eines oder mehrere der Geräte in Gang und töteten auf diese Weise die Fische. Die Klage war vom dänischen Tierschutzbund eingereicht worden.

Er habe den Besuchern bewusst die Wahl lassen wollen "auf den Todesknopf zu drücken oder nicht", erläuterte Evaristti. Die Menschen hätten sich die Frage stellen müssen, ob sie töten wollten oder nicht. Dabei werde deutlich, "dass wir in jedem Augenblick in der Lage sind, über Leben und Tod zu entscheiden". Museumsdirektor Peter S. Meyer wies jede Verantwortung zurück und ließ offen, ob das Museum die Geldstrafe zahlen wird. Die Behörden sollten sich an den Künstler wenden und ihn dazu bringen, "seine Kreation zu ändern". Das Trapholt Kunstmuseet ist nicht die einzige Einrichtung, die Evaristtis Idee in die Tat umsetzte: Die Mixer wurden auch schon in mehreren südamerikanischen Staaten aufgebaut. Dort habe es ebenfalls eine große Debatte gegeben, sagte Meyer. An die Justiz habe sich aber niemand gewandt.

Zur Startseite