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Emden

© dpa

Golf von Aden: Deutsche Marine schlägt Piraten in die Flucht

Die deutsche Fregatte "Emden" und ein Hubschrauber der Bundeswehr haben im Meer zwischen Somalia und dem Jemen offenbar Piraten vertrieben, die zuvor ein japanisches Tankschiff beschossen hatten. Die Besatzung überlebte unverletzt.

Piraten aus Somalia haben im Golf von Aden vergebens versucht, einen japanischen Öltanker zu kapern. Nach Angaben der Reederei Nippon Yusen KK wurde die "Takayama" am Morgen von einer Rakete getroffen, die von einem kleinen Schiff abgefeuert worden war. Der Tanker verlor Treibstoff, konnte seine Fahrt in Richtung Saudi-Arabien jedoch fortsetzen. Von den 23 Besatzungsmitgliedern - 16 Seeleute von den Philippinen und sieben Japaner - wurde niemand verletzt.

Auf einen Notruf der "Takayama" hin half die vor Somalia kreuzende Fregatte "Emden" der Bundesmarine dem Tanker, teilte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Potsdam mit und bestätigte damit eine Meldung der "Kölnischen Rundschau". Danach erreichte die "Emden" der Funkspruch "Tanker wird durch Boot mit Waffen beschossen und getroffen". Die Fregatte nahm Kurs auf das Schiff und schickte einen Hubschrauber voraus, wie es weiter hieß.

Nothilfe zulässig

Als der Helikopter am Ort des Geschehens eintraf, seien die Piraten schon auf und davon gewesen. In diesem Fall habe die bloße "Drohgebärde" genügt, meinte der Bundeswehr-Sprecher. Auch wenn sich die deutsche Marine nur im Rahmen der Terrorabwehr vor Somalia ("Enduring Freedom") engagiere, sei Nothilfe wie im vorliegenden Fall zulässig. Dabei müsse unmittelbare Lebensgefahr bestehen oder andere Hilfen ausgeschlossen sein.

Die staatliche jemenitische Nachrichtenagentur Saba hatte hingegen berichtet, die Küstenwache des Landes sei der Besatzung zu Hilfe gekommen. "Die Einsatzkräfte der Küstenwache konnten etwa 90 Seemeilen südlich von Mukalla einen japanischen Öltanker aus der Gewalt von somalischen Piraten befreien", meldete Saba. Der Golf von Aden gehört seit dem Zusammenbruch des somalischen Staates 1991 weltweit zu den Gewässern, in denen die meisten Piraten ihr Unwesen treiben. (jvo/dpa)

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