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Panorama: Gracia singt für Deutschland

Die frühere RTL-"Superstar"-Kandidatin Gracia singt für Deutschland beim Eurovision Song Contest im Mai in Kiew. Die 22-jährige Münchnerin setzte sich mit ihrem Chart-Hit "Run & Hide" beim deutschen Vorentscheid in Berlin im Finale gegen das Duo Nicole Süßmilch und Marco Matias durch.

Berlin (12.03.2005, 23:05 Uhr) - In der Finalabstimmung der ARD-Sendung schlug Gracia mit dem Duo Nicole Süßmilch & Marco Matias zwei weitere ehemalige Castingshow-Teilnehmer aus dem Rennen. Dabei ging es knapp zu: Gracia bekam 52,8 Prozent der Telefon- und SMS-Stimmen. Gracia Baur, die 2003 in der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» auf Platz 5 gekommen war, fährt nun am 21. Mai zum Grand-Prix-Finale nach Kiew.

Gracia hatte bereits beim «Superstar»-Casting vor zwei Jahren viele Fans und Kritiker mit ihrer natürlichen Art und ihrer kräftigen Stimme überzeugt. Bei ihrem Auftritt in der Arena Berlin-Treptow im offenen schwarzen Ledermantel, darunter nur einen schwarzen BH, die frisch dunkel gefärbten Haare im Wind zersaust, überzeugte sie die Fans nicht nur optisch, sondern auch mit ihrem fetzigen Song.

Ihr Sieg machte auch dem Grand-Prix-Veteran Ralph Siegel einen Strich durch die Rechnung. Dieser hatte sich mit dem von ihm komponierten zweitplatzierten Titel «A Miracle Of Love» unter Pseudonym in die Grand-Prix-Qualifikation «geschmuggelt» und hätte es fast zu seinem 15. Grand-Prix-Finale als Komponist geschafft. Dafür darf sich Gracia-Produzent und -Komponist David Brandes doppelt freuen. Er kann seine Daumen nicht nur für die Münchnerin drücken, sondern geht mit der Band Vanilla Ninja auch für die Schweiz ins Eurovisions-Rennen.

Die Hoffnungen der deutschen Grand-Prix-Fans reisen nun mit Gracia nach Kiew. Mindestens Platz 8 sollte das Ziel lauten; diese Platzierung hatte im vergangenen Jahr Stefan Raabs Kandidat Max Mutzke für Deutschland erreicht. Der einzige deutsche Sieg liegt aber schon über 20 Jahre zurück: 1982 hatte Nicole mit dem Ralph-Siegel-Lied «Ein bißchen Frieden» gewonnen.

Diesmal hatte sich TV-Moderator und Musiker Stefan Raab aus dem Grand Prix herausgehalten, ihm aber indirekt Konkurrenz gemacht. Mit seinem «Bundesvision Song Contest» auf ProSieben hatte er vor genau einem Monat einen eigenen Musikwettbewerb der Bundesländer auf die Beine gestellt und dafür erfolgreiche deutsche Bands wie Juli, Fettes Brot und Mousse T. gewonnen.

Bei der deutschen Qualifikation hatten sich am Samstagabend dagegen größtenteils engagierte Nachwuchskünstler um das Ticket zum Grand-Prix-Finale beworben. Spaß- oder Blödelkandidaten traten nicht an. Die 3000 Fans, in kaltes ARD-blaues Licht gehüllt, jubelten ihren Lieblingen zwar begeistert zu, doch fehlten die spektakulären Effekte. ARD-Moderator Reinhold Beckmann führte routiniert, aber mit wenig Esprit durch die rund zweistündige Show mit dem Titel «Germany: 12 Points!».

Unterstützt wurde Beckmann von Milka Loff Fernandes als Backstage-Moderatorin sowie als Grand-Prix-Experten von Georg Uecker («Lindenstraße») und Thomas Hermanns («Quatsch Comedy Club»). In der Abstimmungsphase heizten internationale Stars wie Ex-Spice-Girl Emma Bunton, Patricia Kaas und die Vorjahres-Eurovisions-Siegerin Ruslana den Fans ein. (tso) ()

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