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Panorama: Grand-Prix: Griechen setzen auf Sieg

Athen - Glückt den Griechen das Double? „Sigoura“, glaubt Fanis Fanouriotis, Jurastudent an der Uni Athen, „ganz sicher“.

Athen - Glückt den Griechen das Double? „Sigoura“, glaubt Fanis Fanouriotis, Jurastudent an der Uni Athen, „ganz sicher“. Nachdem Helena Paparizou mit „My number one“ im Vorjahr den Eurovision Song Contest für Griechenland gewann, werden am nächsten Samstag Bewerber aus 24 Ländern in Athen um den Sieg im 51. Eurovisions-Wettbewerb singen – und wie fast alle Hellenen setzt Fanis auf die Sängerin Anna Vissi: „Die wird es schaffen“, sagt der 24-Jährige.

Die Hellenen fiebern dem Ereignis seit Wochen entgegen. „Feel the Rhythm“, steht auf den Flaggen, die jetzt überall in Athen flattern. Auf die „größte Herausforderung seit der Übertragung der Olympischen Spiele 2004“ freuen sich die Techniker des griechischen Staatsfernsehens ERT. Die „spektakulärste Show in der Geschichte des Eurovisions-Wettbewerbs“ verspricht Fokas Evangelinos, der künstlerische Direktor des Mega-Events.

Schauplatz: die Olympia-Basketball- Halle im Athener Vorort Kalogreza. Seit Monaten wurde hier an Umbauten gearbeitet, um die 80 Tonnen schweren Kulissen installieren zu können. Seit einer Woche laufen die Proben der 38 Bewerber, die sich der Vorausscheidung am Donnerstag stellen müssen. Wie die vier „großen“ Länder (und wichtigsten Eurovisions-Zahler) Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien sind auch die Griechen als Vorjahressieger fürs Finale gesetzt. 2005 gewann Paparizou erstmals in der 50-jährigen Geschichte des Wettbewerbs den Preis für Griechenland. Schon 1972 hatte allerdings eine Exilgriechin den ersten Platz belegt: Vicky Leandros, die jetzt gegen „Texas Lightning“ bei der deutschen Vorausscheidung verlor, gewann damals für Luxemburg mit dem Titel „Apres Toi“. Dass sie nun nicht in Athen antreten darf, traf die Griechin hart.

Die Bühne ist riesig, doppelt so groß wie in Kiew 2005. 14 000 Menschen passen in die Halle. Und die Eintrittspreise sind gesalzen: 100 Euro für den billigsten Platz, 250 für den teuersten. Trotzdem war das Spektakel binnen weniger Stunden ausverkauft. Denn natürlich wollen möglichst viele Griechen ihrer Kandidatin Anna Vissi applaudieren. Die gebürtige Zypriotin ist eine griechische Pop-Ikone. Nicht nur ihre CDs erzielen regelmäßig Rekordumsätze. Wie alle griechischen Popstars tritt Anna Vissi auch regelmäßig in den riesigen Athener Nachtklubs auf, wo man sich Abend für Abend vor vielen hundert Fans im harten Live-Geschäft bewähren muss.

Aber natürlich ist die Popularität in Griechenland für Anna Vissi beim Eurovisions-Wettbewerb ebenso wenig eine Erfolgsgarantie wie die zwölf Punkte, die Griechenland traditionell von Zypern bekommt. Deshalb hat das griechische Staatsfernsehen die Künstlerin zum Stimmensammeln auf Europa-Tournee geschickt. Auch in Jerusalem war sie. Dort nahm sie den Segen des griechisch-orthodoxen Erzbischofs Theofilos entgegen.

Selbst die Popen drücken Anna Vissi also die Daumen. Die restlichen Griechen sowieso: In den Wettbüros steht Vissi seit Wochen auf Platz eins.

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