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© AFP

Great Barrier Reef: Das Riff braucht 20 Jahre zur Erholung

Der Frachter am Great Barrier Reef ist freigeschleppt, zurück bleibt Zerstörung. Am größten Korallenriff der Welt entstand eine große tote Wüste.

Sydney - Zerschmettert, zerbrochen und zu Staub zermalmt: Die filigranen Korallen am Great Barrier Reef vor Australien hatten keine Chance, als der chinesische Kohlefrachter am Ostersamstag mit voller Wucht auflief. Unter den zehntausenden Tonnen Gewicht entstand am Weltkulturerbe, dem größten Korallenriff der Welt, eine große tote Wüste. Das brachte eine Inspektion am Ort der Havarie jetzt ans Licht. Das Schiff hinterließ eine drei Kilometer lange und bis zu 250 Meter breite Schneise der Verwüstung, sagte der Sprecher der Great-Barrier-Reef-Naturschutzparkbehörde, David Wachenfeld, am Dienstag. Es könne 20 Jahre dauern, bis sich das Riff erholt habe.

Wenigstens war bei der überhasteten Bergungsaktion am Montagabend aber kein weiteres Öl ausgelaufen. Die Spezialisten mussten den Frachter bei Dunkelheit freischleppen, weil schlechtes Wetter drohte. Am Dienstag lag der Frachter in der Nähe der Keppel-Insel vor Anker. Ob er nach China geschleppt oder in Australien repariert werden soll, stand noch nicht fest.

Durch den Wellengang schrammte das lenkungsunfähige Schiff neun lange Tage immer wieder über das Riff. Als fatal erwies sich auch die Farbe am Rumpf, die mit Chemikalien versetzt ist, um Algenbildung zu verhindern. Die Farbe, erläuterte Wachenfeld, töte die Korallen.

Die Schneise der Verwüstung ist zwar groß. Im Gesamtbild des Barrier Reef, das sich über 2600 Kilometer entlang der australischen Ostküste erstreckt, ist es dennoch nur ein winziger Bereich. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Korallen robuster sind als lange angenommen. „Es ist absolut ermutigend zu sehen, wie schnell sich ein gesundes Korallenriff erholen kann“, sagte Wachenfeld – vorausgesetzt, die Umweltbedingungen stimmen. Da liege für das Barrier Reef aber die eigentliche Gefahr. „Der Klimawandel ist zweifellos langfristig die größte Gefahr für das Riff.“ dpa

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