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Pop in Krisenzeiten. Beim letzten "Eurovision Song Contest" in Baku wurde Hellas durch die Sängerin Eleftheria Eleftheriou vertreten.

© dapd

Griechenland: Der letzte Sirtaki

Das staatliche griechische Staatsfernsehen ERT muss kräftig sparen. Nach dem Willen der Regierung von Antonis Samaras soll sich der Sender nicht am nächsten Eurovision Song Contest in Malmö finanziell beteiligen.

Griechenlands Teilnahme beim Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr steht auf der Kippe. Nach einem Bericht der englischsprachigen Ausgabe der griechischen Tageszeitung „Kathimerini“ hat sich der Athener Regierungssprecher Simos Kedikoglou gegen die Verwendung staatlicher Gelder für die Teilnahme Griechenlands an dem europäischen Sangeswettbewerb ausgesprochen, der vom 14. bis 18. Mai 2013 im schwedischen Malmö stattfindet. Nun werden private Sponsoren gesucht.

Die Vorentscheidung und die Teilnahme an der Endrunde in Malmö wird vom staatlichen griechischen Fernsehsender ERT organisiert, der von harten Sparmaßnahmen betroffen ist. Griechenland nimmt seit 1974 am ESC teil. Im vergangenen Frühjahr ging die griechisch-zypriotische Sängerin Eleftheria Eleftheriou in Baku mit dem Lied „Aphrodisiac“ an den Start und landete mit ihrem Sirtaki-Pop auf dem 17. Platz. Wegen der Finanzkrise hatte der Fernsehsender ERT schon vor einem Jahr potenzielle Sponsoren gebeten, der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt beim Vorentscheid und bei der Endrunde in Baku finanziell unter die Arme zu greifen – wozu sich das Musiklabel „Universal Music Greece“ zum Teil auch bereit erklärte.

Im kommenden Jahr muss Griechenland nun angesichts der tiefen Rezession und der anhaltenden Haushalts-Schieflage möglicherweise ganz auf eine Teilnahme am „Eurovision Song Contest“ verzichten. „Das staatliche Fernsehen sollte sich angesichts der öffentlichen Stimmung nicht am Eurovision Contest beteiligen“, sagte Simos Kedikoglou, Sprecher der Regierung von Antonis Samaras, dem Bericht von „Kathimerini“ zufolge dem Radiosender „Vima“. Aus dem Fernsehsender ERT hieß es, dass Griechenland in Malmö nicht vertreten sein werde, falls kein privater Sponsor gefunden werde. Zuvor hatte der Sender noch betont, dass man an einer Teilnahme am Eurovision Song Contest wegen der guten Einschaltquoten unbedingt festhalten wolle.

Neben Griechenland erwägt auch Zypern angesichts der Euro-Krise einen Verzicht auf die Teilnahme am bevorstehenden ESC. In Portugal ist die Entscheidung bereits gefallen: Dort hatte der staatliche Fernsehsender RTP bereits am vergangenen Wochenende mitgeteilt, dass das Land wegen der schwierigen Finanzlage im kommenden Frühjahr in Schweden keinen Gesangsbeitrag anbieten werde.

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