zum Hauptinhalt

Grimme-Preis: Peinliche Panne

Die Sieger des Online-Wettbewerbs sind gestern zwei Tage vor der Verleihung auf der Homepage bekannt gegeben worden. Gewonnen hat unter Anderen Stefan Niggemeier mit seinem Blog.

Panne beim Grimme Online Award: Zwei Tage vor der Verleihung des Preises sind im Internet bereits die Gewinner bekannt gegeben worden. Auf der Homepage des Grimme-Instituts waren bereits am Montag eine Zeit lang die prämierten Internet-Seiten veröffentlicht worden. Die "rasche Verbreitung in verschiedenen Weblogs" bewog das Institut nun dazu, die Preisträger einen Tag vor der geplanten Verleihung in Köln bekannt zu geben.

Das Institut bemühte sich um Schadensbegrenzung. Mit der "peinlichen Panne" folge der Online Award unbeabsichtigt dem Modus des Grimme-Fernsehpreises, bei dem die Preisträger stets vorher bekannt gegeben werden. Eine Sprecherin erklärte das Versehen damit, dass das System bei der Vorbereitung der Homepage für den Tag der Verleihung eine Verknüpfung hergestellt habe, die man sich logisch nicht erklären könne. "Bei allen Beteiligten, insbesondere den Nominierten und Preisträgern des Grimme Online Award, entschuldigen wir uns für die unbeabsichtigte Vorab-Bekanntgabe." Der undotierte Preis war dieses Jahr zum siebten Mal ausgeschrieben worden. 23 Websites waren nominiert.

Und die Sieger sind

Zu den sechs Ausgezeichneten in drei Kategorien gehört der Medienjournalist Stefan Niggemeier, der für seinen nach ihm benannten Blog ausgezeichnet wird und vor zwei Jahren bereits für den boulevardkritischen BILDblog den Preis bekam. In der Kategorie "Information" gewannen neben Niggemeier auch der Blog der "Tagesschau", der nach ARD-Angaben seit vergangenen Sommer online ist und in dem auch die Chefredakteure Kai Gniffke und Thomas Hinrichs regelmäßig über ihre Arbeit bei ARD aktuell, der Redaktion von "Tagesschau" und "Tagesthemen", schreiben. Die Jury lobte dabei insbesondere den Informationsaustausch "auf Augenhöhe". Zudem gewann die Seite "Fudder" mit Neuigkeiten aus Freiburg.

In der Kategorie "Kultur und Unterhaltung" gewann ein weiteres ARD-Angebot, der Blog des RBB-Magazins "Polylux", Polylog. Zudem gewann das Literatur-Projekt "Nach 100 Jahren" über die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Preisträger in der Kategorie "Wissen und Bildung" wurde "Elektrischer Reporter" von Mario Sixtus, der bis zur Nachnominierung selbst in der Jury des Preises gesessen hatte. Dieser Vorgang war in Fachkreisen heftig kritisiert worden. Ein Videolexikon des Alltagswissens namens "Hausgemacht" gewann den Publikumspreis. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false