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© dpa

Großauftrag für Apple: Gratis iPad für 640.000 Schüler in Los Angeles

Die Stadt Los Angeles will allen Schülern bis zum Ende des nächsten Schuljahres ein iPad schenken. Ziel der Aktion ist es, die Kinder fit für eine sich verändernde Arbeitswelt zu machen. Kritiker bemängeln, dass ausgerechnet Platzhirsch Apple den Zuschlag für das Mega-Projekt bekommen hat.

Im Rahmen eines Programms über 30 Millionen Dollar soll jeder Schüler und jede Schülerin in Los Angeles bis Ende des nächsten Schuljahres ein iPad erhalten - gratis. Im laufenden Schuljahr sollen 31.000 iPads unter die Schüler gebracht werden. Das Ziel der Aktion ist eine Verbesserung des Unterrichts. Zudem sollen die Kinder auf eine veränderte Arbeitswelt mit neuen Technologien vorbereitet werden, die sie zu Hause nicht erlernen können.

Die ersten 31.000 Geräte stellen dabei nur die Eingangsphase des Programms der Schulverwaltung dar. Diese plane, insgesamt allen 640.000 Schülern im zweitgrößten Schulgebiet der USA ein iPad zu kaufen, sagte Mark Hovatter, ein Vertreter der Schulbehörde für Los Angeles (LAUSD) gegenüber dem IT-Magazin CITEworld.

iPads gratis: Programm mit mehreren Phasen

"Am wichtigsten ist es zu versuchen, die Kinder auf die Technologien vorzubereiten, denen sie sich gegenüber sehen, wenn sie die Schule abschließen", sagt Hovatter. Das sei Phase eins, ein Mix von High-School-, Mittel- und Grundschülern. Hauptsächlich ziele das Programm auf die Kinder ab, die vermutlich zu Hause keine eigenen Computer, Laptops oder iPads haben. "Ihre einzige Möglichkeit mit Computern zu arbeiten ist in ihrer Schule."

Die erste Phase der Auslieferung läuft jetzt in 49 Schulen. Jeder Schüler erhält ein iPad mit vorinstallierten Applikationen (Apps) und anderen Programmen für das Lernen der Kinder. Am Beginn des nächsten Schuljahres im August sollen alle Kinder der Phase eins ein iPad besitzen und dieses nicht mit anderen Klassenkameraden teilen müssen.

Tabletkenntnisse sind in jeder Branche relevant

Das Programm wurde aufgelegt, weil klar wurde, dass heute in jedem Feld Fähigkeiten mit Computern und der damit verbundenen Software nötig seien. Man wolle, dass jeder dazu fähig ist, Prüfungen elektronisch abzulegen. "Sogar im Baugewerbe kann man diese Arbeiten nicht mehr erledigen, wenn man sich mit Computern nicht auskennt." Egal welche Jobs Kinder ergreifen wollen, neue Technologien seien involviert. Man finde sich in der Gesellschaft in Zukunft einfach nicht mehr zurecht, wenn man in diesen Bereichen keine Erfahrungen mitbringe, sagt Hovatter.

Die Geräte sollen außerdem die Bildung interaktiver machen. Schüler und Lehrer seien mit Tablets in der Lage, den Unterricht besser zu planen und Lernvideos zu teilen. Außerdem ergäben sich dadurch interaktive Stunden und man könne digitale Lesetests durchführen, die sich an den individuellen Fähigkeiten der Kinder orientieren.

Ein anderer Teil des Programms umfasst digitale Schulbücher auf den iPads. Auch andere Bücher für Schulaufgaben sollen die Kinder auf den Geräten lesen können. Die digitalen Bücher sollen der Schulverwaltung dabei helfen, Geld für den Kauf von traditionellen Papier-Schulbüchern zu sparen.

Zementierung des Apple-Monopols

Das Vorgehen der Schulbehörde stößt durchaus auf Kritik. Die Vergabe an den Platzhirsch Apple stößt manchen sauer auf. Das will Hovatter nicht gelten lassen. Die Entscheidung für den Kauf der Apple-Geräte sei nach einer langen und detaillierten Prüfung entschieden worden, sagte der Vertreter der Schulbehörde. "Wir kaufen nicht einfach ein Gerät, wir kaufen ein Gerät mit Software für die Schüler und ihre Bedürfnisse".

Für den Großauftrag gingen zwölf Angebote ein, darunter von den Branchengrößen Apple und Samsung. Ein Team von 30 Personen hätte jeden Winkel des Projektes unter die Lupe genommen. Apples Tablet wurde ausgewählt, um zu verhindern, dass sich verschiedene Typen von Geräten und Software mischen. Es sei so einfacher, die IT-Systeme zu warten.

Die Rückmeldung der Schüler, die schon ein iPad erhalten haben, sei durchwegs positiv gewesen. "Sie alle sind sehr aufgeregt. Wir haben in Gegenden angefangen, wo Kinder in der Vergangenheit wenig mit Computern zu tun hatten. Die Eltern sind begeistert darüber, dass die Schulen in ihre Kinder investieren", sagt Hovatter.

Für den Kauf der ersten 31.000 Geräte seien Steuermittel verwendet worden. Deswegen suche die Schulbehörde nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten. "Wir hoffen auf viele private Spender", so Hovatter.

Apple hatte den Großauftrag letzten Monat im Rahmen des Quartalsberichts des Unternehmens verkündet und damit die eher mageren Gewinnaussichten etwas abgefedert.

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