zum Hauptinhalt
Phantom Maddie

© dpa

Großbritannien: Maddies Eltern veröffentlichen Phantombild eines Entführers

Die Eltern der seit fast sechs Monaten verschwundenen Madeleine haben jetzt das Phantombild eines möglichen Entführers herausgegeben. Es zeigt einen Mann mit kragenlangen schwarzen Haaren - ohne Gesicht.

Auf ein Phantombild eines möglichen Entführers der kleinen Madeleine und eine 24-Stunden-Hotline mit Privatdetektiven konzentrieren sich jetzt die Hoffnungen der Eltern. Heute hieß es in Zeitungsberichten, Madeleines Mutter werde immer verzweifelter. Mit Grausen sehe sie dem 3. November entgegen - dem Tag, an dem Madeleine sechs Monate lang vermisst wird.

Das Kind auf dem Phantombild trägt den Schlafanzug, in dem das Ärzteehepaar Kate und Gerry McCann (beide 39) am 3. Mai die damals dreijährige Madeleine in ihrer Ferienwohnung in der Algarve zuletzt sahen. Nach Angaben des Sprechers der McCanns, Clarence Mitchell, wurde das Phantombild von den Privatdetektiven veranlasst, die sie mit der Suche nach Madeleine beauftragt haben. Die portugiesische Polizei habe ihre "stillschweigende Zustimmung" zur Herausgabe des Bildes gegeben.

Zeugin hatte das Gesicht nicht gesehen

Die Eltern hofften, dass dies zu neuen Hinweisen an die kürzlich von ihnen eingerichtete Hotline (0034-902 300213) führen werde, erklärte ihr Sprecher. Bereits vorher hätten die Privatdetektive unter dieser Nummer eine Reihe von möglicherweise nützlichen Hinweisen erhalten. Die Zeichnung wurde von einer bei der US- Bundespolizei FBI ausgebildeten Künstlerin nach Angaben der Zeugin Jane Tanner angefertigt.

Die 36-jährige Britin gehörte zu der Gruppe von Freunden, die seinerzeit gemeinsam mit den McCanns in dem Badeort Praia da Luz Urlaub machten. Tanner hatte erklärt, am Abend des Verschwindens von Madeleine in der Ferienanlage einen Mann gesehen zu haben, der ein Kind trug. Allerdings konnte sie keine Angaben zum Gesicht des Mannes machen, so dass es in dem Phantombild nur als Fläche dargestellt ist.

Eltern gehen unterschiedlich mit dem Verlust um

Gerry McCann räumte nach Angaben der Zeitung "Daily Mail" ein, dass der Mann vielleicht gar nichts mit dem Verschwinden Madeleines zu tun gehabt habe. "Es könnte jemand gewesen sein, der ein Kind aus einer Krippe abgeholt hat oder gerade mit einem Kind vom Abendessen kam." Dennoch sei es wichtig, ihn zu finden - allein schon, damit er möglicherweise von der Liste verdächtiger Personen gestrichen werden könne.

Derweil deute sich an, dass Madeleines Eltern inzwischen unterschiedlich mit dem Verlust ihrer Tochter umgehen, berichtete die "Daily Mail" unter Berufung auf Freunde und Verwandte. So wolle Gerry McCann in Kürze wieder seinen Beruf als Kardiologe aufnehmen. Kate hingegen sei mit den Nerven am Ende wie kürzlich ihr Beinahe-Zusammenbruch bei einem TV-Interview in Spanien gezeigt habe.(mit dpa)  

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false