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Nach seiner erfolgreichen Herz-OP will Prinz Philip nun nach Hause zu seiner Familie.

© reuters

Großbritannien: Prinz Philip am Herzen operiert - er will nach Hause

Der 90 Jahre alte Senior des Königshauses musste am Herzen operiert werden. Am Samstag ging es ihm schon besser, die Queen und seine Kinder konnten ihn besuchen. Ob er allerdings zur Fasanenjagd kann?

Es sollte das größte königliche Weihnachtsfest seit langem werden in Sandringham. Erstmals ist Prinz Williams Ehefrau Kate, der neue Superstar der Windsors dabei. Auch Mike Tindall, Ehemann von Zara Phillips, der Lieblingsenkelin der Queen, feiert sein Debüt auf dem Landsitz. Savannah, das knapp ein Jahr alte Töchterchen von Zaras Bruder Peter, ist ebenfalls ein Neuankömmling bei der königlichen Weihnacht.

Doch noch bevor alle Gäste eingetroffen waren, kam der Hubschrauber und mit ihm der Schock: Prinz Philip klagte am Freitagabend über starke Brustschmerzen - bei einem Mann im Alter von 90 Jahren besonders alarmierend. Philip wurde sofort in Großbritanniens beste Herzklinik nach Cambridge geflogen. Die Diagnose war ernüchternd, aber nicht erschütternd: Ein Gefäßverschluss am Herzen. Philip brauchte einen Stent, damit sein Herz wieder mit ausreichend Blut versorgt werden konnte.

Der knorrige Prinz mit deutschen Wurzeln, bekannt für trockenen Humor und kernige Sprüche, blieb sich auch bei seiner bisher schwersten Erkrankung treu. Nicht einmal zwölf Stunden nach der Operation bedeutete er den Ärzten, er wolle möglichst schnell wieder raus aus dem Krankenbett. Schließlich steht am zweiten Weihnachtsfeiertag die traditionelle Fasanenjagd auf dem Programm. Und die führt Philip seit Jahrzehnten an.

Doch die Fachleute im Papworth Hospital machten dem als rüstig und robust bekannten Senior erst einmal einen Strich durch die Rechnung.

Nicht er flog zurück nach Sandringham, sondern die Queen und ihre Kinder Charles, Andrew, Edward und Anne kamen zu ihm ans Bett. 45 Minuten verbrachten sie in der Herzklinik. Zumindest die Heilige Nacht muss Philip noch in ärztlicher Obhut verbringen, entschieden die Mediziner. Die weihnachtliche Bescherung, bei den Windsors nach deutscher Familientradition schon am Heiligen Abend, sollte diesmal ohne ihn stattfinden.

Simon Davies, Kardiologe am Royal Brompton Hospital in London, geht aufgrund des berichteten Krankheitsbildes davon aus, dass Philip nahe an einem Herzinfarkt war, oder ihn schon erlitten hat. Britische Medien deuteten auch die Tatsache, dass die Queen noch am Samstag ins Krankenhaus aufbrach, als Zeichen, dass es um eine ernste Angelegenheit gegangen sein muss.

Philip gilt trotz seines hohen Alters als robust. Er war noch im Oktober an der Seite der Queen zu einem elftägigen Staatsbesuch in Australien aufgebrochen. Nach seinem 90. Geburtstag im Juni hatte er sich nur widerwillig von einigen öffentlichen Aufgaben zurückgezogen. (dpa)

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