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Rauchverbot

© dpa

Großbritannien: Rauchfrei ab 1. Juli

Englands Raucher haben es ab Sonntag schwer, noch ein Plätzchen zu finden, an dem sie in aller Ruhe qualmen können: An öffentlichen Orten und am Arbeitsplatz gilt ab dem 1. Juli absolutes Rauchverbot.

Großbritanniens Raucher haben es ab Sonntag schwer, noch ein Plätzchen zu finden, an dem sie in aller Ruhe qualmen können: An öffentlichen Orten und am Arbeitsplatz gilt ab dem 1. Juli absolutes Rauchverbot, eingeschlossen sind auch Bahnsteige und Kneipen. Rauchern bleiben nur noch ein paar Rückzugsorte im Freien - wie Gärten oder Hinterhöfe von Restaurants. In Schottland gilt das Verbot bereits seit 2006, in Wales und Nordirland seit April 2007. Nun wird es auf das gesamte Land ausgeweitet.

In Erwartung des Verbots haben sich schon jetzt viele Briten das Rauchen abgewöhnt - oder versuchen es zumindest. Der Markt für Alternativen bommt: Neben dem traditionellen Nikotinpflaster und -Kaugummi gibt es inzwischen Mundsprays, Nikotindrinks und Handgels, die vom Griff zur Zigarette abhalten sollen. Seit 2002 stieg der Umsatz dieser Produkte um 40 Prozent, in diesem Jahr überschritt er die 100 Millionen Pfund-Grenze. Stark gestiegen ist auch das Interesse an medizinischen Tipps zum Abgewöhnen des Glimmstängels, wie eine Studie ergab.

Spürbarer Sinneswandel bei Kneipenwirten

Wer gegen das Rauchverbot verstößt, muss mit Strafen bis zu 200 Pfund rechnen. Unternehmen, die das Verbot nicht durchsetzen, müssen bis zu 2500 Pfund zahlen. Doch es sind nicht nur die angedrohten Strafen, die zu einem spürbaren Sinneswandel geführt haben. Selbst die Kneipenwirte lehnen das Verbot nicht mehr völlig ab: "Es wird uns eher nützen", sagt Mark Hastings, der Sprecher des Britischen Bier- und Kneipen-Verbands BBPA. Dadurch würden die traditionellen Pubs wieder für Menschen attraktiv, die die verrauchte Luft nicht vertrügen: "Wir können die bis zu 75 Prozent der Bevölkerung erreichen, die nicht rauchen", sagt Hastings.

80.000 Menschen sterben jährlich am Passivrauchen

Die EU-Kommission befürwortet den Bann, schließlich verursacht Rauchen jährlich den Tod von 650.000 Menschen in Europa. Geschätzte 80.000 weitere Menschen sterben jährlich durch Passivrauchen. Das britische Gesundheitsministerium schätzt die Kosten für rauchbedingte Gesundheitsschäden - wie Lungenkrebs, Herz- und Atemwegserkrankungen - auf jährlich 1,4 bis 1,7 Milliarden Pfund (2,1 bis 2,5 Milliarden Euro). (mit AFP)

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