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Panorama: Große Mauer ganz aus Holz

In Schweden entsteht eine Touristenattraktion

Byholma liegt in Südschweden, nicht weit von Ljungby am südlichen Ende des Bolmensees. In diesem Sommer ist dort unfreiwillig eine große Touristenattraktion entstanden. „Gudrun“ hieß das Sturmtief, das im Januar ganze Wälder in Schweden gefällt und damit Holzmengen produziert hat, mit deren Verarbeitung weder Bau- noch Papierindustrie nach- kommen. Holzarbeiter säubern in den umliegenden Wäldern mit Maschinen, die einem überdimensionalen Bleistiftanspitzer gleichen, die Bäume von Laub und Ästen.

Auf riesigen Trucks sind in den vergangenen Monaten auf über 5000 Fahrten die langen Holzstämme nach Byholma transportiert und zu einer gewaltigen Mauer aufgetürmt worden. Auf über zwei Kilometer Länge liegen die Holzstämme bis zu 13 Meter hoch gestapelt. In einem riesigen Kran sitzt allein ein Arbeiter, der täglich Mikado im Großformat spielt, wenn er die Lastwagen entlädt.

So entsteht eine riesige Mauer. Inzwi- schen kommen mehr Autos als Lastwagen nach Byholma. Inzwischen finden so täglich auch 100 bis 200 Touristen aus aller Welt den Weg zum Holzlager. Der Eintritt ist frei, Erläuterungen gibt es nicht, aber der Anblick ist für jeden beeindruckend. 250000 Kubikmeter Holz sind es bis jetzt, aber über 800000 Kubikmeter werden erwartet.

Und doch ist diese Menge gerade knapp zehn Prozent von dem Holzbruch, den Gudrun insgesamt im Januar in den schwedischen Wäldern verursacht hat. Was aus dem Holz wird, weiß noch niemand genau. Vielleicht bleibt es einfach liegen, für die Touristen.

Jürgen Just

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