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Panorama: „Gustav“ wird immer stärker…

…und in New Orleans flüchten die Menschen

Washington/Havanna - Hurrikan „Gustav“ hat am Samstag seinen tödlichen Zug durch die Karibik fortgesetzt. Nachdem er in den vergangenen Tagen bereits mehr als 80 Menschen in der Dominikanischen Republik, Haiti und Jamaika in den Tod gerissen hatte, raste er mit Windgeschwindigkeiten von 195 Kilometern pro Stunde auf den Westen Kubas zu. Zuvor hatte er noch die Kaimaninseln heimgesucht. Am späten Samstagnachmittag (Ortszeit) sollte er den Berechnungen der Wetterforscher zufolge auf den Westen Kubas prallen. „Gustav“ ist der bisher stärkste Wirbelsturm dieses Jahres. Viele Menschen in New Orleans im Süden der USA begannen bereits am Samstag, ihre Stadt fluchtartig zu verlassen. Im Jahr 2005 war die Metropole von dem Hurrikan „Katrina“ schwer verwüstet worden.

In Kuba rief die Regierung für mehrere Provinzen die höchste Alarmstufe aus. Bedroht sind vor allem die Gebiete von Pinar del Rio, Havanna und die Isla de la Juventud. Präsident Raúl Castro teilte am Samstagmorgen mit, es seien alle Vorbereitungen getroffen worden, um die Menschen zu schützen. Er forderte die Kubaner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Auch auf der Inselkette der Florida Keys wurden die Bewohner erneut vor schwerem Sturm gewarnt.

Schwere Zerstörungen hat der Hurrikan bereits auf Jamaika angerichtet. Premierminister Bruce Golding teilte mit, Brücken seien schwer beschädigt und etwa 150 Häuser zerstört worden. Zahlreiche Straßen waren nach Erdrutschen und Überschwemmungen blockiert. Das Stromnetz brach zusammen. Etwa 4000 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht. Golding bestätigte zudem den Tod von mindestens elf Menschen, weitere würden vermisst.

Auch im Süden der USA wächst die Angst vor „Gustav“. Der Tropensturm, den das US-Hurrikanzentrum in Miami (Florida) in die Kategorie drei auf der Skala von eins bis fünf einstufte, nimmt weiter an Geschwindigkeit zu. Am Samstagmorgen (Ortszeit) meldete das US-Hurrikanzentrum in Miami Windgeschwindigkeiten von 195 Stundenkilometern. Nach jüngsten Auswertungen von Satellitenbildern wurde damit gerechnet, dass sich der Wirbelsturm noch weiter verstärkt. Die Menschen an der US-Küste bereiten sich weiter auf den drohenden Hurrikan vor. Tausende Bewohner der US-Südküste flohen vor dem herannahenden Sturm. Auf allen Ausfahrtsstraßen in New Orleans bildeten sich am Samstagnachmittag lange Autoschlangen. Zahlreiche verängstigte Menschen der 2005 verwüsteten Metropole im Bundesstaat Louisiana wollten nicht auf einen offiziellen Evakuierungsbefehl warten. Dort und im benachbarten Bundesstaat Mississippi waren vor drei Jahren durch „Katrina“ etwa 1800 Menschen ums Leben gekommen. Zahlreiche Bewohner von New Orleans leben seitdem nach wie vor nur in notdürftigen Container-Unterkünften.

Bürgermeister Ray Nagin kündigte den Evakuierungsbefehl möglicherweise noch für dieses Wochenende an. Der Sprecher der US-Katastrophenbehörde, Harvey Johnson, sagte, er erwarte, dass zahlreiche Küstenbewohner aufgefordert werden würden, ihre Häuser zu verlassen. Johnson sagte der „Washington Post“, die vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz der Region und ihrer Menschen seien seit dem Desaster bei „Katrina“ erheblich verbessert worden. dpa

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