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Gutachten: Eisenspänchen löste Unglück von Sölden aus

Ein technisches Problem und nicht menschliches Versagen hat das Gondelunglück von Sölden ausgelöst, bei dem Anfang September neun deutsche Skifahrer getötet wurden.

Innsbruck - Grund für die Katastrophe sei ein durch Abrieb am Auslösemechanismus des Hubschraubers entstandenes Eisenspänchen gewesen, teilte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Wien am Montag mit. Am 5. September hatte ein Lastenhubschrauber beim Flug über das Skigebiet in Tirol einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel verloren, der auf eine der Gondeln stürzte und sie in die Tiefe riss. Aus einer zweiten Gondel wurden durch die Schwingungen des Seiles sechs Skifahrer herausgeschleudert und getötet. Unter den Opfern waren auch sechs Kinder.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA gehen die österreichischen Gutachter davon aus, dass an dem so genannten Joystick, dem Auslösemechanismus für den Transporthaken im Cockpit, durch Abrieb ein winziges Eisenspänchen entstand. Dieses habe einen elektrischen Impuls ausgelöst, der die Aufhängevorrichtung unter dem Helikopter öffnete. Der Betonkübel stürzte danach aus geringer Höhe beim Überflug auf das Seil und die Gondel. Sowohl den Piloten als auch den Besitzer des Hubschrauber-Transportunternehmens treffen danach keine Schuld. Der Hubschrauber sei ordnungsgemäß gewartet worden.

Nach Angaben der APA soll das Gutachten in den Abschlussbericht der Untersuchung eingearbeitet werden. Ob weitere Untersuchungen der technischen Ausrüstung nötig werden, ist noch nicht sicher. Der Pilot hatte stets bestritten, den Auslösemechanismus unter dem Hubschrauber versehentlich betätigt zu haben. Er hatte nach dem Unglück einen Schock erlitten. Bei dem Helikopter handelt es sich um eine Maschine des Typs «Lama SA315B» einer Salzburger Firma. (tso/dpa)

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