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Panorama: Hässlich ist Trumpf

Deutsche unbesiegbar bei der „Ugly-Dance-WM“

Hamburg - Luzifer und Melony bereiten sich auf ihren großen Auftritt vor. Bald sollen sie auf der Bühne stehen. In der Männertoilette eines Hamburger Clubs malen die 20 und 21 Jahre alten Frauen sich Zahnlücken, kleben falsche Augenbrauen auf, schnallen Knieschoner über die Leggins und binden die Haare nach oben. Darüber ein pinker Spitzenschlüpfer und ein geblümtes Top – fertig ist das Bühnen-Outfit. Als „Ohkakas“ stehen Melony und Luzifer beim „Ugly Dance World Cup“ auf der Bühne. Die Weltmeisterschaft im Hässlichtanzen findet bereits zum dritten Mal in Hamburg statt. Zehn Teams aus ganz Deutschland versuchen dieses Mal, die geschmacklosesten Tanzeinlagen aufs Parkett zu zaubern. Das Ziel: So hässlich tanzen wie nur möglich. In der ersten Runde entscheidet eine Jury, welche Teams eine Runde weiterkommen. Dann kürt das Publikum mit lauten Buhrufen die neuen Weltmeister.

Christian Müller hat den Wettbewerb 2009 mit drei Freunden ins Leben gerufen. Die Jungs sind selbst leidenschaftliche „Ugly Dancer“, wie sie sagen. Blau-graue Trainingsanzüge mit „Ugly Dance“-Logo, dazu Turnschuhe und Stirnband oder Schirmmütze – so sieht ihr WM-Outfit aus. „Wenn man sich umguckt, sieht man immer mehr Leute, die nicht tanzen können, als Leute, die tanzen können. Das ist einfach ein Riesenpotenzial“, erklärt Müller. Für ihn ist das Wichtigste beim Hässlichtanzen: unrhythmische Bewegungen, Tanzeinlagen außerhalb der Normen, Kreativität und Humor.

Beworben für den Wettbewerb haben sich in diesem Jahr Teams aus mehreren Ländern und sogar aus Ghana. „Wir haben schnell gemerkt, das ist ein weltweiter Trend“, sagt Müller. „Hässlichtänzer gibt es überall.“ Durch den Vorentscheid schafften es dann aber nur zehn deutsche Teams. „Die Deutschen sind anscheinend führend“, sagt Müller schmunzelnd.TERRACE HILL] dpa

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