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Hagel: Millionenschäden in Sachsen

In nur etwa 15 Minuten hat das schwere Unwetter mit teils faustgroßen Hagelkörnern am Freitagabend in Westsachsen einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Das sächsische Innenministerium geht von zehntausenden beschädigten Autos aus.

Leipzig/Neubrandenburg - Sieben Menschen wurden durch den Hagelsturm zwischen Leipzig und Chemnitz verletzt. In Mecklenburg-Vorpommern gab es durch die schweren Gewitter mit Sturmböen, Hagel- und Regenschauern zwei Verletzte, aber nicht so große Schäden wie in Sachsen. Allerdings brannten mehrere Gebäude nach Blitzeinschlägen ab.

Das sächsische Innenministerium geht davon aus, dass zehntausende Autos am Freitagabend beschädigt wurden. «Das wird noch viel mehr», sagte am Samstag ein Sprecher des Lagezentrums. Gerechnet werde mit Schäden in Millionenhöhe. Einen Überblick dürften die Versicherungen wohl aber erst in einigen Tagen gewinnen. Die Aufräumarbeiten gingen auch am Samstag weiter. In der Notrufzentrale des Automobilclubs AvD hatten sich schon am Freitagabend Hunderte von Anrufern gemeldet und von Schäden an ihren Autos berichtet.

Sechs Menschen in Leipzig verletzt

In Leipzig erlitten sechs Menschen durch Hagelkörner Platzwunden am Kopf. In Meerane bei Chemnitz fiel ein 60-Jähriger bei einem Kontrollgang vom Dach seines Hauses und verletzte sich schwer. Die Hagelkörner verbeulten Autobleche, durchschlugen Glasscheiben und Dächer. Auch die Polizei war betroffen: In Leipzig zählte sie 80 ramponierte Polizeiautos. «Noch immer melden Betroffene Schäden an Dächern, Autos und anderem Gut», sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Die Feuerwehr war die ganze Nacht im Einsatz, weil außerdem etliche Keller voll Wasser gelaufen waren.

Auf der Autobahn A 4 Chemnitz-Dresden ereigneten sich während eines Wolkenbruchs innerhalb von Minuten sechs Unfälle, an denen insgesamt neun Fahrzeuge und ein Kleintransporter beteiligt waren. Es entstand aber nur Blechschaden in Höhe von rund 50 000 Euro, teilte die Polizei mit. Im Erzgebirge und bei Freiberg mussten Feuerwehr und Polizei Geröll von überfluteten Straßen räumen und durch Blitzschlag beschädigte Bäume beseitigen.

Die schweren Gewitter wüteten auch über Teilen Mecklenburg- Vorpommerns. «Manche Hagelkörner waren so groß wie Tennisbälle», sagte ein Polizeisprecher in Neubrandenburg. Beim Yachthafen Röbel im Kreis Müritz stürzte ein Baum auf ein Wohnmobil, eine Frau wurde eingeklemmt und verletzt. Unweit davon kenterte ein Boot auf der Müritz. Dabei wurde ein Mann leicht verletzt. Der Müritzkreis war besonders betroffen. Allein hier rückte die Feuerwehr zu neunzig Einsätzen aus, um Keller leerzupumpen oder umgeknickte Bäume von Straßen zu beseitigen.

In Leipzig vertrieb das Unwetter die Besucher der öffentlichen WM- Fußballübertragung auf dem Augustusplatz. Das Leipziger WM-Stadion blieb weitgehend verschont. Es gebe keine sichtbaren Schäden, sagte die Sprecherin des Organisationskomitees, Miriam Herzberg. Dem Spiel Frankreich gegen Südkorea am Sonntagabend stehe nichts im Wege. (tso/dpa)

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