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Halloween: "Klamauk muss bekämpft werden"

Die Popularität des Halloween-Festes in Bayern stößt in der katholischen Kirche und bei Brauchtumspflegern auf Kritik. Traditionelle Bräuche wie Allerheiligen würden durch Halloween "unterwandert".

Würzburg - Würzburgs Bischof Friedhelm Hofmann bezeichnete den aus dem englischen Sprachraum nach Deutschland gekommenen Halloween-Brauch als "billigen Klamauk", den es zu bekämpfen gelte. "Ich bedauere es sehr, wenn Halloween das Allerheiligenfest aus dem Bewusstsein der Menschen verdrängen sollte", sagte der Bischof.

Auch der oberbayerische Brauchtumspfleger Andreas Kirchberger warnte vor dem "Verfall unserer schönen bayerischen Kultur". Traditionelle Bräuche wie Allerheiligen würden durch den zunehmenden Einfluss des amerikanischen Lebensstils "unterwandert", beklagte Kirchberger. "Allerheiligen ist der Tag, an dem aller Verstorbenen gedacht wird und nicht der Tag, an dem man einfach so ausschlafen kann, weil die Halloween-Party wieder mal länger gedauert hat", betonte der Brauchtumsbewahrer vom Trachtengauverband Oberland. Er gab für die Entwicklung den Schulen im Freistaat eine große Mitschuld. Dort spiele Halloween im Unterricht oftmals eine größere Rolle als das christliche Fest Allerheiligen.

"Oberflächliche Sicht des Vorabends von Allerheiligen"

Bischof Hofmann appellierte an seine Glaubensbrüder: "Als Kirche müssen wir rund um das Allerheiligenfest offensiver das Thema Tod und Vergänglichkeit aufgreifen, das auch hinter Halloween steckt." Er sei "fest davon überzeugt", dass sich die Menschen auf Dauer "nicht von dieser oberflächlichen Sicht des Vorabends von Allerheiligen bestimmen" ließen.

Allerheiligen wird am 1. November gefeiert. In Bayern ist dieser Tag ein Feiertag. Halloween wird am Vorabend begangen. Dabei ziehen der amerikanischen Tradition zufolge verkleidete Kinder von Haus zu Haus und fordern Süßigkeiten ein, damit sie auf Streiche verzichten. (tso/ddp)

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