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Der Bus landete im Vorgarten eines Einfamilienhauses.

© dpa

Hamburg: Feuerwehrauto rast in Linienbus - zwei Tote

Ein Löschfahrzeug rast in Hamburg zu einem Einsatz - und rammt dabei einen Linienbus. Zwei Fahrgäste kommen ums Leben, es gibt 23 Verletzte. Ein kleiner Junge und seine Mutter werden schwer verletzt.

Auf dem Weg zu einem Brand hat ein Löschfahrzeug in Hamburg am Mittwoch einen Linienbus gerammt. Dabei kamen nach Angaben der Polizei zwei Fahrgäste ums Leben, eine 62-jährige Frau und ein 78 Jahre alter Mann. Ein fünfjähriger Junge und seine Mutter kamen mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Insgesamt wurden 23 Menschen verletzt, darunter alle fünf Besatzungsmitglieder des Feuerwehrautos. Die Ermittler untersuchen nun, ob das Einsatzfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs war.

Das Löschfahrzeug war nach Angaben der Feuerwehr am frühen Nachmittag auf dem Weg zu einem Einsatz und fuhr auf einer vierspurigen Straße im Osten Hamburgs stadtauswärts. Als der Gelenkbus von einer Bushaltestelle auf die Straße fuhr, stießen die beiden Fahrzeuge zusammen.

Dabei wurden die 62-Jährige und der 78 Jahre alte Mann so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starben. Der fünfjährige Junge erlitt schwere Kopfverletzungen, wie Polizeisprecher Holger Vehren sagte. Ein Rettungshubschrauber flog das Kind in eine Klinik.

Zunächst hatte die Polizei erklärt, der Kleine schwebe in Lebensgefahr; sein Alter hatten die Beamten anfangs mit acht Jahren angegeben. Auch seine Mutter erlitt schwere Kopfverletzungen. Drei der fünf verletzten Feuerwehrleute mussten zunächst ebenfalls im Krankenhaus bleiben.

Die Wucht des Aufpralls schleuderte den Bus in den Vorgarten eines Einfamilienhauses. Der Gelenkbus kam direkt vor dem Wohnhaus zum Stehen, der hintere Teil ragte bis über den Bürgersteig auf die Straße.

Feuerwehrleute mussten sich an der Unfallstelle um ihre verletzten Kameraden kümmern. Die Windschutzscheibe des Einsatzfahrzeugs war teilweise herausgebrochen, die Stoßstange zerfetzt. Überall lagen Wrackteile verstreut.

Notfallseelsorger betreuten die Fahrgäste des Linienbusses und die Einsatzkräfte. Die zuständige Feuerwehrwache liegt nur etwa 500 Meter vom Unfallort entfernt. Die Unfallstelle in der Nähe des Bahnhofs Tonndorf wurde weiträumig abgesperrt. Ein Sachverständiger sollte den genauen Hergang untersuchen.

Hamburgs Innensenator Michael Neumann (SPD) erklärte: "Ich bin tief bestürzt über den schrecklichen Unfall in Tonndorf." Sein Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer. "Allen Verletzten wünsche ich eine möglichst schnelle Genesung", sagte Neumann.

Wie viele Fahrgäste in dem Bus der Hamburger Hochbahn waren, blieb unklar. Die Hochbahn wollte sich am Mittwoch nicht zu dem Unfall äußern. Ob das Feuerwehrfahrzeug auf dem Weg zu dem Brand Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet hatte, sollen nun die Untersuchungen klären. "Das ist Gegenstand der Ermittlungen", sagte Polizeisprecher Vehren. Auch ein Feuerwehrsprecher erklärte lediglich: "Das kann ich nicht sagen." (dpa)

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