zum Hauptinhalt
Trifft der Laptop-Bann der US-Sicherheitsbehörden künftig auch Flugpassagiere aus Europa?

© Karolin Krämer/dpa

Handgepäck im Flugzeug: USA erwägen Laptop-Verbot offenbar auch für Flüge aus Europa

Auf Flügen in die USA könnte es bald verboten sein, Laptops und andere Elektrogeräte mit in die Kabine zu nehmen. Für Passagiere, Flughäfen und Airlines würde das massive Probleme bringen.

Flugreisende aus Europa müssen Insidern zufolge wahrscheinlich bald auf Strecken in die USA auf ihren Laptop verzichten. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump dürfte das Verbot von Notebooks und Tablets an Bord von Passagiermaschinen auf einige europäische Länder ausweiten, sagten mehrere mit den Plänen vertraute Personen zu Reuters. Es werde erwarte, dass das US-Heimatschutzministeriums (DHS) die Regeln für die Mitnahme solcher elektronischen Geräte entsprechende ändere. Einen Termin dafür nannten sie nicht.

Ein DHS-Sprecher sagte, Minister John Kelly habe noch keine Entscheidung getroffen. Er sollte noch am Donnerstag einem Senatsausschuss hinter verschlossenen Türen Bericht über Gefahren im Flugverkehr erstatten. Die USA und Großbritannien hatten im März das Mitführen von Laptops im Handgepäck für mehrere Flughäfen in muslimischen Staaten erlassen und dies mit einer Terrordrohung begründet.

Von einer Ausweitung des Verbots wären den Insider-Informationen zufolge nun auch amerikanische und europäische Fluggesellschaften betroffen. Die Verbindungen von Europa nach Nordamerika sind eine der lukrativsten Routen für die Lufthansa, da dort viele Geschäftsleute mit teuren Business-Class-Tickets unterwegs sind. Manager und Vertriebsleute arbeiten häufig an Bord und wären von einem Laptop-Verbot stark betroffen.

Flughäfen gegen Einschränkung

Deutsche Flughäfen warnen vor großem Aufwand und massiven Verspätungen. Es sei nicht klar, wie das Verbot umgesetzt werden solle, sagte ein Verantwortlicher eines großen deutschen Airports. Etwa sei etwa ungeklärt, wie mit einem Laptop, der erst bei den Sicherheitskontrollen in einem Rucksack entdeckt werde, verfahren werden solle. Da das Gepäck dann meistens schon aufgegeben und unterwegs zum Flugzeug sei, müsse man sich andere Lösungen überlegen. Auf jeden Fall benötigten die Flughäfen Zeit zur Vorbereitung. Eine sofortige Änderung sei unmöglich.

„Wir haben volles Vertrauen in die bislang üblichen Kontrollen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbands ADV, Ralf Beisel, am Donnerstag in Berlin. Es lägen auch keine sicherheitstechnischen Erkenntnisse vor, die ein Verbot von größeren Elektrogeräten an Bord rechtfertigen würden. Viele Fragen für eine effektive Umsetzung des möglichen Verbots seien noch ungeklärt. Es sei mit Verspätungen und erheblichen Kosten zu rechnen.

Die Lufthansa prüft nach eigenen Angaben bereits seit Wochen verschiedene Szenarien, da bislang keine Anweisungen der US-Behörde für Transportsicherheit TSA vorliegen. Bislang würden die Sicherheitsabläufe unverändert angewendet, teilte das Unternehmen in Frankfurt mit. Grundsätzlich sei man verpflichtet, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. (Reuters/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false