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Schneller als der berühmte Bruder: Auma Obama am Samstag. Foto: Davids/Gregor Fischer

© DAVIDS

Panorama: Handyfoto für Auma Obama

Präsidenten-Schwester an ihrer alten Hochschule.

Berlin - Kein Polizist weit und breit. Vor dem Kino Babylon in Mitte stehen am Samstagmorgen junge Leute in Jeans und Cocktailkleidern mit ihren Eltern. Die Deutsche Film- und Fernsehhochschule Berlin (dffb) hat zur feierlichen Diplomübergabe eingeladen. Als Festrednerin ist Absolventin Auma Obama gekommen. Sie hat denselben Vater wie der US-Präsident und versteht sich auch gut mit ihm, erregt aber viel weniger Aufsehen. Die zierliche Frau, die Silberschmuck zur weißen Bluse trägt, steht mit Mitarbeitern der dffb zusammen, etwa Helene Schwarz, die schon seit 1966 dabei ist.

Das Kino ist nicht ganz voll, erst einmal gibt es Musik und Reden des Direktors Jan Schütte und von Staatssekretär Björn Böhning, anschließend Sketche der Absolventen über die Härten des Filmemachens. Nur einmal wird der berühmte Bruder erwähnt: „Wir haben gehört, der Präsident verspätet sich etwas.“ Nach einer guten Stunde ist Auma Obama dran. Noch nie habe sie bei einer Abschlussfeier so gelacht und manchmal seien ihr die Tränen gekommen: „Ich fühle mich sehr nostalgisch“, sagt sie mit ihrer dunklen Stimme. „Die Schule war ein Zuhause für mich.“ Die Germanistin spricht in nahezu einwandfreiem Deutsch fast frei darüber, wie wichtig es ist, Filme wirken zu lassen, indem man gleichzeitig informiert und unterhält. „Es ist wichtig, Türen zu öffnen.“ Das bringt sie auch den Kindern bei, mit denen ihre Stiftung in Kenia arbeitet. Als sie von Berlin zunächst nach England zog, sei sie nicht beim Film geblieben, weil ihr das notwendige Netzwerken in der BBC-Kneipe zuwider war. „Ich habe 16 Jahre in Deutschland gelebt und trinke kein Bier.“

Es wird viel gelacht, die Stimmung ist familiär. Am Ende wünscht sich Obama ein gemeinsames Handyfoto mit Helene Schwarz. Dann gibt es Sekt und Brezeln und ein Küsschen für Zubin Sethna, der die Sketche moderiert hat: „Das war wirklich super.“ Elisabeth Binder

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