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Über dem Eingang des Palace Theatre in London ist am 26.07.2016 die Werbung für das Theaterstück "Harry Potter and the Cursed Child" zu sehen. Am 30.07.2016 findet im Theater die Premiere des Theaterstücks statt.

© Christoph Meyer/dpa

Harry Potter and the Cursed Child: Rowlings Zauberlehrling steht jetzt in London auf der Bühne

Am Samstag feiert das hochgelobte „Harry Potter“-Theaterstück Premiere. Harry ist 37, Angestellter, drei Kinder. Sein Sohn kommt ganz nach dem jungen Potter.

Er zaubert wieder: Neun Jahre nach der Publikation des letzten Bandes der „Harry Potter“-Saga kehrt der beliebte Zauberlehrling zurück. Auf der Bühne des Palace Theatre in London erwacht die Zaubererwelt wieder zum Leben. Denn dort feiert „Harry Potter and the Cursed Child“ („Harry Potter und das verfluchte Kind“) am Samstag Premiere, nachdem das zweiteilige Stück bereits seit vier Wochen in Previews dem Publikum vorgestellt wurde. Und schon vor der Premiere ist klar: Harry Potter nimmt die Welt wieder in seinen Bann.

Mit dem Produzententeam Sonia Friedman und Colin Callender begann Autorin J.K. Rowling vor drei Jahren die Arbeit am achten Teil der Harry Potter-Saga. Sie selbst schrieb zusammen mit Drehbuchautor Jack Thorne die Geschichte weiter, John Tiffany übernahm die Regie.

Es ist schon ein Genie-Streich von Autorin Rowling, genau jetzt in das „Harry Potter“-Universum zurückzukehren. Denn nach der Zeitrechnung der Bücher ist es nun fast „19 Jahre später“, wie im Epilog des Buches beschrieben wird, denn die Handlung des letzten Bandes endete im Sommer 1998. Und auch wenn es schon fünf Jahre her ist, als der letzte Film über die Leinwand flimmerte: Rowling hat ihre Fans immer noch in der Hand.

Aus den Previews ist kaum etwas rausgesickert

Seit einem Monat werden die beiden Teile von „Harry Potter and the Cursed Child“ in London als Previews vorgestellt. Dabei wurden die Zuschauer auf Verschwiegenheit eingeschworen: Am Einlass wurden Buttons mit der Aufschrift „KeepTheSecrets“ verteilt, um die Handlung geheim zu halten. Ein wahrer Potter-Fan weiß natürlich um die Verantwortung, ein Geheimniswahrer zu sein, spielt das Wahren eines Geheimnisses doch in den Büchern immer wieder eine folgenreiche Rolle.

Ein paar Informationen gibt es dann allerdings doch: 19 Jahre sind vergangen, seit Harry (Jamie Parker) den bösen Zauberer Lord Voldemort besiegte. Er ist jetzt 37, hat drei Kinder und arbeitet im Zaubereiministerium in der Abteilung für magische Strafverfolgung. Die beste Freundin Hermine Granger (gespielt von Noma Dumezweni, deren Besetzung wegen ihrer schwarzen Hautfarbe bereits vor Beginn der Previews für Aufruhr sorgte) ist Zaubereiministerin.

Harrys Sohn ist benannt nach Dumbledore und Snape

Die Handlung setzt genau da ein, wo der letzte Band endete: Harry, seine Frau Ginny (Poppy Miller) und die besten Freunde Ron (Paul Thornley) und Hermine verabschieden ihre Kinder am Bahnhof von Kings Cross zur Fahrt in die Zaubererschule Hogwarts. Harrys zweiter Sohn Albus Severus (Sam Clemmett) ist im Gegensatz zu seinem Vater ein eher schüchterner Außenseiter und besteigt mit gemischten Gefühlen den Hogwarts-Express. Die Bürde, der Sohn einer der bekanntesten Zauberer der Geschichte zu sei, lastet auf den Schultern des 11-Jährigen. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn ist angespannt. Da hilft es auch nicht, dass er nach zwei bekannten Schulleitern von Hogwarts benannt wurde: Albus Dumbledore, die im sechsten Potter-Band verstorbenen Vaterfigur Harrys und Severus Snape, der ewigen Bösewicht, der am Ende eben doch keiner war. Und dann freundet er sich im Zug ausgerechnet mit Scorpius Malfoy (Anthony Boyle), dem Sohn von Harrys Rivalen Draco an. In der Schule geraten die Freunde direkt in Schwierigkeiten: Eine Spielerei mit einem Zeitumkehrer geht gehörig daneben und entfesselt ungeahnt Böses, womit sich die neuen Zauberlehrlinge nun herumschlagen müssen.

Im Rahmen der Previews gab es auf und hinter der Bühne ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Neben dem erwachsenen goldenen Trio der Buchreihe haben auch Figuren wie die Maulende Myrthe und selbst der Urbösewicht Lord Voldemort Gastauftritte. Emma Watson, die in der Romanverfilmung Hermine spielt, ließ mit ihrem Zusammentreffen mit ihrem erwachsenen Alter-Ego in Form von Noma Dumezweni die Fanherzen höherschlagen.

"Harry Potter and the Cursed Child" wurde von der Presse gefeiert

In der Presse wurde die Produktion durchweg gelobt, der „Guardian“ etwa vergab 4 von 5 Punkten. Nicht nur die Darbietung sei sehenswert, sondern die gesamte Produktion schlichtweg gelungen: Angefangen vom Bühnenbild von Christine Jones bis hin zu den magischen Spezialeffekten räumt das Stück jegliche Zweifel aus, ob das Harry Potter-Universum überhaupt auf der Bühne zum Leben erweckt werden könne. Auch die Schauspieler überzeugen, allen voran Harry-Darsteller Jamie Parker und Sam Clemmett in der Rolle des Albus Severus Potter als Vater-Sohn-Gespann mit ihrem nuancierten Spiel und ihrer Darstellung der mitunter tragischen Helden. Die „New York Times“ schreibt, am Ende sei das gesamte Publikum zu Zauberlehrlingen geworden.

Wer keine Theaterkarten mehr ergattern konnte – das Stück ist bis Mai 2017 vollständig ausverkauft –, muss sich noch ein paar Tage gedulden: Am 31. Juli kommt das Skript zu „Harry Potter and the Cursed Child“ auf Englisch in die Buchläden, pünktlich zum Geburtstag von Harry Potter und seiner Schöpferin J.K. Rowling. Am 24. September erscheint dann die 300-seitige deutsche Ausgabe im Carlsen Verlag. Klar ist: Der Junge, der überlebte, hält die Welt immer noch in Atem.

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