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Hessen: Drei Tote und 13 Verletzte bei schwerem Zugunglück

Ein Regionalzug mit rund 35 Passagieren an Bord ist bei Mühlheim am Main mit einem Baukranzug zusammengestoßen und entgleist. Drei Menschen starben, mindestens 13 wurden teils schwer verletzt.

Bei einem schweren Zugunglück in der Nähe des hessischen Mühlheim am Main sind 3 Menschen getötet und 13 weitere zum Teil schwer verletzt worden. Auf gerader Strecke prallte eine Regionalbahn in der Nacht zu Freitag auf einen Schienenbagger.

Der Lokführer und zwei Bauarbeiter kamen ums Leben. „Wir gehen davon aus, dass sie sofort tot waren“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur dapd. Sechs Menschen wurden schwer verletzt, schwebten aber nicht in Lebensgefahr. Sie hätten zumeist Knochenbrüche, Quetschungen oder Platzwunden erlitten. Die Unfallursache war zunächst unklar.

Der Passagierzug mit etwa 35 Insassen war gegen 01.00 Uhr nahe dem Mühlheimer Stadtteil Dietesheim mit dem Baufahrzeug kollidiert, der Triebwagen entgleiste. Der Zug war nach Angaben der Deutschen Bahn auf dem Weg von Frankfurt am Main nach Wächtersbach. Weil sich der Zwei-Wege-Bagger und die Regionalbahn stark miteinander verkeilt hatten, habe sich die Bergung der Todesopfer schwierig gestaltet, sagte der Polizeisprecher. „Es waren Schweiß- und Schneidearbeiten erforderlich.“ Zudem drohte der entgleiste Triebwagen des Zuges zu kippen, weswegen er mit Spanngurten gesichert werden musste.

Erst gegen 10.00 Uhr konnte deshalb der Leichnam eines Bauarbeiters als letztes der drei Todesopfer geborgen werden. Zwei Stunden zuvor war der tote Lokführer aus dem Führerhaus geholt worden. Das dritte Opfer, ebenfalls ein Bauarbeiter, war bereits in der Nacht geborgen worden. Insgesamt waren nach Angaben der Polizei mehr als 200 Einsatzkräfte am Unfallort, darunter Feuerwehrleute, Rettungsdienste und Kriseninterventionsteams.

Hinweise zur Unfallursache erhoffen sich die Ermittler unter anderem von der Auswertung der technischen Aufzeichnungen im Zug und in den Bahnleitstellen. Das könne mehrere Tage dauern, sagte der Polizeisprecher. Zudem war am Freitagmittag unklar, wie schnell der Zug unterwegs war und ob noch ein Bremsmanöver unternommen wurde. Erlaubt seien auf der Strecke 100 Stundenkilometer, sagte der Polizeisprecher. So wie der Zug ausgesehen habe, sei er nicht langsam unterwegs gewesen.

Bis zum Nachmittag sollte ein spezieller Baukrahn aus Nordrhein-Westfalen an der Unglücksstelle eintreffen, mit dessen Hilfe die Unfallfahrzeuge geborgen werden sollten. Trotz der Streckensperrung verzeichnete die Bahn bis zum Mittag nur geringe Auswirkungen auf den Nah- und Fernverkehr. Die Züge seien umgeleitet worden, hieß es. Zudem fuhren ab kurz nach 12.00 Uhr die S-Bahnen zwischen Mühlheim und Hanau wieder regelmäßig. Der Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Offenbach Ost und Hanau wurde eingestellt.

Der Fern- und Regionalverkehr wurde indes zunächst weiter umgeleitet und hielt nicht in Offenbach. Für Fernverkehrszüge von und nach Nürnberg wurden Verspätungen von rund 20 Minuten erwartet. (dapd)

Die Bahn richtete für Angehörige und Reisende eine kostenlose Hotline unter der Rufnummer 0800 - 3 111 111 ein.

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