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Hilfe: Fünf Millionen Euro für Opfer des Erfurter Amoklaufs

Die Thüringer Unfallkasse zahlte bislang 4,9 Millionen an die traumatisierten Hinterbliebenen des Attentats von 2002. Noch immer werden acht ehemalige Mitschüler des Schützen Robert Steinhäuser betreut.

Sechs Jahre nach dem Blutbad im Erfurter Gutenberg-Gymnasium werden noch immer 13 Zeugen psychologisch behandelt: acht ehemalige Schüler, vier Lehrer und der Hausmeister. Das berichtet das Magazin "Focus" am Samstag vorab unter Berufung auf die Thüringer Unfallkasse. Unmittelbar nach der Tat am 26. April 2002 litt fast die Hälfte der 700 Gutenberg-Schüler unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Ein Jahr später waren es knapp 100. Am 26. April 2002 hatte der ehemalige Schüler Robert Steinhäuser in der Schule zwölf Lehrer, die Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten getötet. Anschließend erschoss er sich.

Die Thüringer Unfallkasse investierte bislang demnach 4,9 Millionen Euro in die Betreuung der Opfer. Darin enthalten sind Rentenzahlungen in Höhe von 1,43 Millionen Euro. So erhielten 13 Witwen und Waisen insgesamt 818 000 Euro Hinterbliebenenrente. Hinzu kämen 614 000 Euro Verletztenrenten für 241 Schüler, 16 Lehrer und den Hausmeister. Über einen Zeitraum von rund zwei Jahren wurden ihnen monatliche Renten zwischen 90 und 163 Euro gezahlt. "Fünf Opfern des Verbrechens gewähren wir die Unfallrente auch weiterhin", sagte Klaus Nagel von der Unfallkasse. "In diesen Fällen sind die psychischen Störungen nach wie vor massiv." (hah/ddp)

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