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Hochschulen: Discounter kauft Hörsaal-Namensrecht

In der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt gibt es den ersten Aldi-Hörsaal. Die Namensrechte für den größten Hörsaal am Standort Würzburg wurden an den Discounter Aldi-Süd verkauft.

Würzburg - Ein FH-Sprecher bestätigte am Donnerstag auf ddp-Anfrage, dass der Hörsaal mit der bisherigen Bezeichnung "Z02" seit Semesterbeginn am 1. Oktober den Namen "Aldi-Süd-Hörsaal" trägt. Mit den Sponsor-Einnahmen soll der renovierungsbedürftige Hörsaal, der vor allem von Studenten wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge benutzt wird, instand gesetzt werden. Die Verträge seien sehr kurzfristig zu Stande gekommen, sagte der FH-Sprecher. Der Hörsaal soll in den kommenden Wochen in den Aldi-Farben und mit dem Logo des Konzerns umgestaltet werden.

Einem Sprecher der zuständigen Aldi-Niederlassung in Helmstadt zufolgte steht noch nicht fest, auf welche Weise der Hörsaal gestaltet wird. "Es wird nicht so sein, dass an jeder Wand riesengroße Aldi-Süd-Logos hängen", sagte er. Es sei nach seiner Kenntnis das erste Mal, dass sich Aldi in dieser Weise engagiere. Wie viel Geld der Discounter für die Renovierung und Namensgebung des Hörsaals bezahlen muss, wollten weder FH noch der Aldi bekannt geben.

Im bayerischen Wissenschaftsministerium in München hieß es, dass gegen die Benennung von Hörsälen nach privaten Unternehmen "keine grundsätzlichen rechtlichen Bedenken" bestünden. Es sei erfreulich, "dass sich die Wirtschaft engagieren will", sagte ein Ministeriumssprecher. Wichtig sei, dass durch das Sponsoring keine inhaltliche Abhängigkeit der Hochschule entstehe. Zudem müsse die private Förderung "transparent gehandhabt werden". (tso/ddp)

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