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Panorama: Hoffen auf die Regel vom Siebenschläfer

Berlin – Der zunehmende Konkurrenzdruck unter den Wetterdiensten führt offenbar zu einem Wettlauf darin, möglichst bald schönes Wetter vorherzusagen. Aktuell prescht der Wetterdienst Meteomedia vor und macht den Deutschen Hoffnung auf Sonnenschein.

Berlin – Der zunehmende Konkurrenzdruck unter den Wetterdiensten führt offenbar zu einem Wettlauf darin, möglichst bald schönes Wetter vorherzusagen. Aktuell prescht der Wetterdienst Meteomedia vor und macht den Deutschen Hoffnung auf Sonnenschein.

„Ende August zeichnet sich eine Trendwende ab“, sagt Thomas Globig, der für Meteomedia in der Wetterredaktion des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) in Leipzig arbeitet. „Erfahrungsgemäß hält eine Wetterlage, wie wir sie zurzeit haben, nicht ewig an“, erklärt der Medien-Meteorologe. Es sei unter anderem reine Wahrscheinlichkeit, dass das Wetter in den nächsten Wochen beständiger werde und eine Wetterlage von „mehr als dreieinhalb Stunden Sonne“ eintrete. Mit Sicherheit könne er einen schönen Spätsommer aber nicht vorhersagen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilt die Prognose von Meteomedia, das seinen Hauptsitz in der Schweiz hat, nicht. Der DWD-Meteorologe Helmut Malewsky sagt, vorerst sei kein grundsätzlicher Wetterwandel vorherzusehen. Prognosen für einen Zeitraum jenseits von zehn Tagen seien sehr problematisch. Die Meteomedia-Vorhersage nennt er „unseriös“. Mehrere Wochen in die Zukunft zu schauen, sei so zuverlässig wie die Prognose, welchen Stand der Dax Ende des Jahres haben werde.

In einem Punkt sind sich Meteomedia und der Deutsche Wetterdienst immerhin einig: Eine Erklärung für das wechselhafte, schlechte Sommerwetter dieser Tage bietet der Siebenschläfertag, welcher am 27. Juni war. Eine der Abwandlungen der sogenannten Siebenschläfer-Regel lautet: „Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag“. Meteorologe Globig sagt, das derzeitige Wetter passe zu der Situation, die um den Siebenschläfertag herum geherrscht hätte. Auch der DWD bestätigt die Bauernregel. Wetterbeobachtungen in den vergangenen 150 Jahren hätten tatsächlich ergeben, dass die Sommer sich meistens so entwickeln, wie sich das Wetter um den 27. Juni herum präsentiere. In Süddeutschland beginnt Ende Juni/Anfang Juli in 70 Prozent der Jahre eine lang anhaltende stabile Wetterperiode. Für Norddeutschland liege die Wahrscheinlichkeit unter 60 Prozent. Mut machen kann also, dass Anfang nächster Woche die sieben Wochen abgelaufen sind. anm

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