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Holzklotz-Prozess: Psychologe hält Angeklagten für schuldfähig

Zwei Gutachter haben im Prozess um den Wurf eines Holzklotzes auf die Autobahn 29 bei Oldenburg die Persönlichkeit des Angeklagten beurteilt. Bei der Attacke am Ostersonntag vergangenen Jahres war eine Frau vor den Augen von Mann und Kind gestorben.

Ein Gutachter hält den Angeklagten im Prozess um den tödlichen Holzklotzwurf für voll schuldfähig. Der Mann sei in seiner Steuerungsfähigkeit nicht eingeschränkt gewesen, sagte der Psychiater Konstantin Karyofilis vor dem Oldenburger Landgericht.

Ein Psychologe beschrieb den Angeklagten Nikolaus H., als narzisstisch, paranoid und gestört. Er verlange nach Bewunderung und habe ein mangelndes Einfühlungsvermögen. Dies und seine Heroinsucht hätten sich jedoch nicht grundsätzlich auf die Schulfähigkeit ausgewirkt, so Karyofilis. "Er weiß sehr gut, was es für Folgen haben kann, wenn ein Auto von der Fahrbahn abweicht.“

Den Wurf mit dem Holzklotz hatte der drogenabhängige Angeklagte zunächst gestanden. Später hatte er seine Aussage jedoch dementiert und behauptet, aus Angst vor Entzugserscheinungen das Geständnis abgelegt zu haben.

Nikolaus H. hatte sich einige Tage nach der Tat selbst als Zeuge gemeldet. Er hätte den sechs Kilogramm schweren Holzklotz auf der Brücke gesehen und beiseite gestellt. Die Ermittler zweifelten an seinen Aussagen und fanden später auf dem Grundstück von H. ähnliche Holzklötze und Sand, wie der, der am Tatwerkzeug haftete. (sh/sp/dpa)

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