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Ein zerstörtes Auto und entwurzelte Bäume in Panama City, Florida.

© Brendan Smialowski/AFP

Hurrikan "Michael": Verwüstungen und ein Toter durch Wirbelsturm in Florida

Eingestürzte Gebäude, entwurzelte Bäume, gekappte Stromleitungen: Der Hurrikan "Michael" hat Florida schwer getroffen. Präsident Trump kündigt seinen Besuch an.

Der Hurrikan "Michael" hat im US-Bundesstaat Florida schwere Schäden angerichtet. Der Wirbelsturm der zweithöchsten Kategorie 4 zerstörte am Mittwoch zahlreiche Gebäude, setzte Häuser unter Wasser, entwurzelte Bäume und riss Stromleitungen um. mindestens ein Mensch kam ums Leben.

"Michael" war am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometern in der Panhandle genannte Küstenregion im Norden Floridas auf Land getroffen.

Er hat sich am Donnerstag auf seinem Weg über das US-Festland ebenso schnell abgeschwächt, wie er zuvor an Stärke gewonnen hatte. Auf seinem Kurs Richtung Georgia wurde er zu einem Tropensturm herabgestuft.

Zuvor hatte er im Nordwesten Floridas schwere Schäden hinterlassen. Dächer wurden abgedeckt, Bäume stürzten um und Stromleitungen rissen. In Mexico Beach stand das Wasser bis an die Dächer. In der US-Stadt Panama City wurden viele Gebäude zerstört. In den Straßen lagen Trümmer und umgestürzte Bäume zwischen heruntergerissenen Stromleitungen. Im nördlichen Landkreis Gadsden kam nach Angaben einer Behördensprecherin ein Mensch ums Leben. Unglücksursache war demnach ein umgestürzter Baum. Es handelt sich um den ersten bestätigten Todesfall durch Hurrikan "Michael". Eine genaue Einschätzung der Schäden ist nach Angaben der Behörden aber erst im Laufe des Tages möglich. Vorübergehend wurde eine Ausgangssperre im Katastrophengebiet verhängt.

Auf dem weiteren Weg des Unwetters liegen die Bundesstaaten North und South Carolina, die erst vor weniger als einem Monat von dem Hurrikan "Florence" heimgesucht worden waren. Die Einwohner dort sollten sich auf heftige Regenfälle und starke Winde einstellen, warnten die Gouverneure.

US-Präsident Donald Trump kündigte an, sich "sehr, sehr schnell" nach Florida begeben zu wollen. Den Menschen in dem Bundesstaat wünsche er das Beste.

Die Behörden hatten die Bewohner Floridas mit drastischen Warnungen auf die Ankunft von "Michael" vorbereitet und vor "unvorstellbaren Zerstörungen" gewarnt. Gouverneur Rick Scott bezeichnete "Michael" als einen "monströsen Sturm", der Teilen von Florida "totale Zerstörung" bringen könne. Das US-Hurrikanzentrum erklärte, mit bis zu vier Meter hohen Flutwellen, Starkregen und der Kraft, Bäume zu entwurzeln, sei "Michael" lebensgefährlich. 375.000 Bewohner wurden aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Dutzende Notunterkünfte wurden eingerichtet.

Stärkster Sturm im Panhandle seit 1851

Der Chef der Katastrophenschutzbehörde Fema, Brock Long, sagte bei einer Einsatzbesprechung im Weißen Haus, "Michael" sei der stärkste Sturm im Panhandle seit 1851. Der nationale Wetterdienst erklärte gar, es gebe keine Aufzeichnungen über einen Hurrikan der Stärke 4 in dieser Region.

Der Hurrikan zog nach Florida in Richtung der Bundesstaaten Georgia und Alabama weiter. Er wurde inzwischen auf die niedrigste Hurrikan-Kategorie 1 heruntergestuft, gemessen wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 145 Stundenkilometern.

Mitte September hatte der Sturm "Florence" an der Ostküste der USA zu schweren Überschwemmungen und Schäden geführt, darunter auch in Florida. Mehr als 30 Menschen kamen ums Leben. Vor einem Jahr hatte Hurrikan "Irma" eine Schneise der Zerstörung in Florida geschlagen.

Hurrikan "Michael" entwickelte sich sehr rasch

"Michael" hatte die Experten überrascht. Im Golf von Mexiko war er innerhalb von nur 40 Stunden von einem Tropensturm auf einen Hurrikan der Kategorie vier herangewachsen. Mit Windgeschwindigkeiten von rund 250 Kilometern pro Stunde verfehlte er nur knapp die höchste Kategorie fünf der Saffir-Simpson-Skala. Damit war er der heftigste Hurrikan, der seit Beginn der Aufzeichnungen 1851 über diese Region zog.

Die Geschwindigkeit, mit der der Hurrikan an Stärke zunahm, überraschte auch Bewohner und Behörden in Florida. Die Evakuierungen liefen nur schleppend an, und schon kurz nach der Aufforderung zum Verlassen des Gebietes erklärte Gouverneur Rick Scott, es gebe keine Zeit mehr, die Gefahrenzone zu verlassen. Der Bürgermeister der Stadt Port St. Joe sagte: "Es ging alles so schnell, wir waren nicht richtig vorbereitet."

Auf seinem Weg über den Golf legte der Hurrikan auch einen Großteil der Förderanlagen für Erdöl und -gas lahm. 42 Prozent der täglichen Ölproduktion und etwa ein Drittel der Gasförderungen in dem Gebiet fallen nach offiziellen Angaben aus, weil die Unternehmen ihr Personal von den Plattformen in Sicherheit bringen mussten. (AFP, Reuters)

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