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Panorama: ICE-Katastrophe: Anklage wegen Eschede

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg wird nach der ICE-Katastrophe von Eschede voraussichtlich drei Ingenieure wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung anklagen. Nach Angaben der Anklagebehörde sind zwei Beschuldigte Ingenieure der Deutsche Bahn.

Die Staatsanwaltschaft Lüneburg wird nach der ICE-Katastrophe von Eschede voraussichtlich drei Ingenieure wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung anklagen. Nach Angaben der Anklagebehörde sind zwei Beschuldigte Ingenieure der Deutsche Bahn. Der dritte war bei einer Thyssen-Krupp-Tochter beschäftigt. Nach Abschluss aller Vernehmungen müssten die Verteidiger noch Gelegenheit zur Stellungnahme bekommen, sobald ein in der Sache bereits bekanntes Gutachten auch schriftlich vorliege, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Wigger. Bei dem Unglück am 3. Juni 1998 waren 101 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 100 weitere Reisende wurden verletzt.

Nach Abschluss der Ermittlungen liegen laut Wigger ausreichend Hinweise vor, wonach die Ingenieure für die Konstruktion, Erprobung und Zulassung eines nicht geeigneten Radtyps verantwortlich gewesen sind. Dieser Typ verursachte Gutachtern zufolge wegen eines Risses im Rad auf der Strecke Hannover-Hamburg bei Eschede das schwerste Eisenbahnunglück in der Geschichte der Bundesrepublik. Ein Bahn-Sprecher wies eine Mitschuld des Unternehmens zurück. Anfangs war noch gegen einen weiteren Ingenieur der Thyssen-Tochter VSG in Bochum ermittelt worden. "Diesem konnte aber keine Verantwortung für die Entwicklung des Radtyps nachgewiesen werden", sagte Oberstaatsanwalt Wigger.

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