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Panorama: „Ich bleib so“ – Max wird Achter beim Grand Prix

Alles fing an mit Thomas Anders, der die GrandPrix-Vorparty in Hamburg moderierte und den etwas blässlichen Max live aus Istanbul zuschalten ließ. „So willst du bleiben“, fragte Anders sichtlich entgeistert vor 20 000 Zuschauern auf der Reeperbahn und musterte den dunklen Pullover des Sängers – Max sah aus wie immer.

Alles fing an mit Thomas Anders, der die GrandPrix-Vorparty in Hamburg moderierte und den etwas blässlichen Max live aus Istanbul zuschalten ließ. „So willst du bleiben“, fragte Anders sichtlich entgeistert vor 20 000 Zuschauern auf der Reeperbahn und musterte den dunklen Pullover des Sängers – Max sah aus wie immer. „Ich bleib’ so“, antwortete Max. Doch der glamourhungrige Anders gab nicht auf: „Was ist denn das für eine Kette?“ – „Nur ein Talisman von meiner Freundin.“ Das Ex-Modern-Talking-Mitglied im frisch gestärkten Anzug wechselte schnell das Thema: „Egal, welchen Platz du machst, wir lieben dich.“

Als Max Mutzke als 8. der 24 Teilnehmer dann endlich die blau beleuchtete Bühne betrat, war zumindest eines sicher: der Deutsche war bis dahin offenbar der einzige Teilnehmer mit naturbelassenen Haaren. Und dann sang Max auch noch eine Strophe seines Nummer-Eins-Hits „Can’t wait until tonight“ in türkischer Sprache. Max war in die Kritik geraten, weil er beim Singen immer die Augen zu schließen pflegt, aber während seines Auftritts in Istanbul blickte er direkt in die Kameras. Auch seine Stimme blieb fest. Begleitet wurde Max vom Komponisten und Mentor Stefan Raab höchstpersönlich, der seine Ukulele in Köln gelassen und eine ausgewachsenen Gitarre mitgebracht hatte.

Zum ersten Mal durften 36 Länder abstimmen, nicht nur die 24 Teilnehmer, sondern auch die 12 Nationen, die beim Halbfinale am Mittwoch ausgeschieden waren. Der 49. Eurovision Song Contest wurde in 41 Staaten live übertragen. 2000 Journalisten waren angereist, 3000 Sicherheitskräfte überwachten den Wettbewerb – fast eine Generalprobe für den Nato-Gipfel, der in vier Wochen ebenfalls in Istanbul stattfindet. Während der Generalprobe hatten die lokalen Techniker und Veranstalter noch über Probleme mit dem Ton geklagt. Zum Finale, zu dem 7000 Musikfans in der Abdi-Ipekci-Halle gekommen waren, funktionierte wieder alles. Auch der untypische Ska-Sound der türkischen Band „Athena“ wurde problemlos übertragen – am kommenden Sonnabend spielen „Athena“ übrigens beim Deutsch-Türkischen Volksfest vor dem Brandenburger Tor.

Von Sertab Erener, der Gewinnerin des Grand Prix 2003 („Everyway that I can“), nach dem Grad seiner Nervosität befragt, sagte Max kurz vor Beginn der Punktevergabe nur: „Yes, yes, yes.“ Ein paar rote Flecken hatten sich mittlerweile auf Stirn und Wangen gebildet. Und Stefan Raab stand die Sorge tief ins Gesicht geschrieben – viele der Beiträge hatten nämlich eher auf Pomp, gymnastische Übungen und viel Haarcoloration gesetzt. Max stand mit seiner minimalistischen Performance ziemlich alleine da.

Als hätte Thomas Anders immer gewusst, wie wichtig die Glitzerverpackung ist, gab er durch sein mit zwei türkischen Flaggen gespicktes Mikrofon die Ergebnisse der deutschen Wertung durch: Türkei, zwölf Punkte. Das Istanbuler Publikum dankte es ihm mit großem Jubel. Max durfte sich immerhin einmal richtig freuen – als es immerhin aus Spanien zwölf Punkte gab. Hätte sich Max doch öfter bewegen sollen? Gewonnen hat eine echt haarige Sängerin: Ruslana aus der Ukraine – mit ihrem Song „Wild Dance“. Max Mutzke aus Waldshut belegte den achten Platz.

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