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Tiger

© WWF Traffic/Chris R. Shephard

Illegaler Wildtierhandel: Weltweit größter Fund von Wildereiprodukten

Tigerknochen, Hörner, Bärentatzen: Fahnder in Vietnam deckten illegalen Handel mit Wildtierprodukten in großem Stil auf. Trotz jüngster Anstrengungen der Umweltpolizei ist der Handel mit bedrohten Tieren dort weit verbreitet.

Zwei komplette Tigerskelette, Stachelschweinmägen und Bärentatzen gehören zu dem weltweit größten Fund illegaler Wildtierprodukte, der jetzt der Umweltpolizei in Vietnam gelungen ist. Auch mehr als zwei Tonnen Knochen entdeckten die Fahnder in einem Laden in Hanoi, in dem unter anderem ein "Tigerknochen-Gel" verkauft wurde, wie die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) am Montag in Frankfurt am Main berichtete.

Die Umweltpolizei stoppte zunächst einen Mann, der auf seinem Motorrad ein ganzes Tigerskelett und zehn Kilogramm Knochen und Hörner seltener Ziegen transportierte. Die Spur führte dann zu dem Laden. Der Fund ist der wertvollste und jüngste einer Serie spektakulärer Beschlagnahmungen der erst 2007 gegründeten Umweltpolizei. So wurden bei einem anderen Einsatz jüngst 24 Tonnen Tiefkühlfleisch bedrohter asiatischer Schuppentiere (Manidae) und fast 30 Tierarten - von Bengalkatzen bis zu Pythons - entdeckt.

Illegaler Handel gefährdet bedrohte Tierarten

"Für den WWF ist das ein Beweis dafür, in welch großem Stil die Artenvielfalt im Mekonggebiet gefährdet ist", warnte WWF- Artenschutzexperte Volker Homes. Der Fluss Mekong hat seinen Ursprung im tibetischen Hochland und fließt durch China, entlang der Grenze zwischen Thailand, Burma und Laos, durch Kambodscha und Vietnam. Er gehört zu den zehn längsten Flüssen der Welt.

"Die aufgedeckten Fälle zeigen die Dringlichkeit, gegen die Wilderer und die weltweit operierende Artenmafia konsequent vorzugehen", sagte Homes. Obwohl Vietnam Mitglied des Washingtoner Artenschutzabkommens (CITES) sei und die Behörden gegen Wilderei und illegalen Artenhandel ankämpften, sei der Verkauf dieser vom Aussterben bedrohten Tieren und Pflanzen dort immer noch verbreitet. (jnb/dpa)

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