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Panorama: Im grünen Bereich

Die Spielfläche im Berliner Olympiastadion ist schon WM-reif

Für Berlin ist dieser Montag sehr wichtig: Heute schauen sich die Delegierten des Fußball-Weltverbandes Fifa das Olympiastadion an. Ist die Stadt fit für die Weltmeisterschaft 2006? Sorgen bereitet der Stadionrasen. „Ich glaube nicht, dass der bis zur WM 2006 überlebt“, sagt Horst Schwab, der den Rasen bei Ingolstadt züchtet – und dem Tagesspiegel ein Stück des Originals gezeigt hat. Die Art heißt „Wiesenrispe“, auf englisch: „Kentucky Blue Grass“. Bläulichgrün schimmern die Graspflanzen, die eng beieinander stehen.

Berlins Rasen sieht anders aus, weniger dicht und eher hellgrün. „Wir haben ein paar Probleme“, sagt Landschaftsarchitekt Rainer Ernst, der sich um die Rasenflächen vieler WM-Stadien kümmert. In Berlin liegt die Rasendichte nach seinen Angaben „nur bei 70 Prozent“. Den Anforderungen der Fifa entspricht das nicht. Die Fifa gewährte dieser Zeitung Einblick in das „Pflichtenheft“ der WM, das die Rasen-Qualität genau vorschreibt. Dort steht unter Punkt „1.8 Spielfeld“: „Die Rasendichte muss zwischen 95 und 100 Prozent liegen“. Arten wie Poa annua dürften nur zu fünf Prozent vorkommen, „Poa trivialis und Kräuter nur in Spuren“. All diese Arten führen zu einer geringeren „Scherfestigkeit“, also einer Lockerung des Bodens.

Experten des Botanischen Gartens der Universität Potsdam haben den Rasen untersucht. „Ohne Zweifel entspricht er der WM-Norm“, sagt Michael Burkart, Kustos des Botanischen Gartens. „100 Prozent Poa pratensis“, sagt er. Das ist der lateinische Name der „Wiesenrispe“ – von der Fifa erwünscht. Unkraut? „Nein“. Dichte? „Sehr hoch“ – zumindest beim Ingolstädter Original. Nach Saisonende von Hertha BSC soll der Rasen intensiv gepflegt werden. Die Fifa kommt also vier Wochen zu früh.

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