zum Hauptinhalt

Panorama: Im Namen der Väter

Rachida Dati wollte Comic verbieten lassen.

Paris - Frankreichs Ex-Justizministerin Rachida Dati ist mit ihrem Versuch gescheitert, ein Comic-Heft über die Frage des Vaters ihrer vier Jahre alten Tochter gerichtlich verbieten zu lassen. Ein Richter in Versailles bei Paris wies einen Eilantrag der konservativen Europaabgeordneten auf ein Verbot des Heftes zurück. Der Comic „Au nom des pères“ („Im Namen der Väter“) überschreite nicht die Grenzen der politischen Satire und verletzte nicht die Privatsphäre der Politikerin und ihrer Tochter. In dem 48-seitigen Comic-Heft, das am Donnerstag in die Läden kommen soll, geht es um die Frage, wer der Vater von Datis Tochter Zohra ist. Die 47-Jährige, die eine Zeit lang einer der Stars im Kabinett des damaligen konservativen Präsidenten Nicolas Sarkozy war, hatte ihre Tochter am 2. Januar 2009 zur Welt gebracht. Damals war sie noch Justizministerin. Über den Vater des Kindes schwieg die Politikerin beharrlich, was die Gerüchteküche brodeln ließ. Es gab immer wieder Spekulationen darüber, welcher von den Männern in höchsten Positionen und Rängen, die mit ihrem Privatleben in Zusammenhang gebracht wurden, tatsächlich der Vater ist. Mehrere Politiker, darunter Spaniens Ex-Regierungschef José Maria Aznar, dementierten, Vater des Kindes zu sein.

Inzwischen will Dati den französischen Unternehmenschef Dominique Desseigne gerichtlich dazu zwingen, die Vaterschaft Zohras anzuerkennen. Der Multimillionär weigert sich aber. Im Dezember verdonnerte ein Gericht Desseigne zu einem Vaterschaftstest. In dem Comic-Heft kommen neben Dati und ihrer Tochter auch Desseigne und Sarkozy vor.

Der Richter in Versailles wies ein Verbot des Comics auch mit dem Hinweis zurück, die Politikerin habe selbst seit vier Jahren für eine Medienberichterstattung über die Vaterschaft ihrer Tochter gesorgt. AFP

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false