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Königinnen der Stadt. Luiza Brunet aus der Schule Imperatriz Leopoldinense.

© REUTERS

Panorama: Im Rausch der Sinne

In Rio tobt der Karneval, am Rhein dominieren politische Pappkameraden

Feuerwerk, ohrenbetäubendes Getrommel und tausende Tänzerinnen und Tänzer: Der Karneval in Rio tobt. Mit dem traditionellen Umzug der Sambaschulen, die um den Titel „Champion des Karnevals" wetteifern, erreichte der Karneval in Rio seinen Höhepunkt. Mit riesigen Prunkwagen, phantasievollen Aufbauten und aufwändigen Kostümen suchten sich die Sambaschulen zu übertrumpfen. 70 000 Zuschauer hatten sich im Sambodrom eingefunden, wo sich die Sambaschulen auf riesigen märchenhaften Wagen unter Höllenlärm tanzend einem Rausch der Sinne hingaben.

In den Karnevalshochburgen Deutschlands dominierten am Rosenmontag Pappkameraden die Umzüge. Auf solche Gesellschaft hätte Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg sicher gut verzichten können: Bei den Rosenmontagszügen am Rhein muss er sich genauso verspotten lassen wie Thilo Sarrazin, der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad oder der libysche Diktator Muammar al Gaddafi. In Düsseldorf steuert der Ex-Verteidigungsminister einen Kampfjet direkt ins Kanzleramt. „Merkels 11. September“, heißt es dazu. Die Ahmadinedschad-Figur auf einem weiteren Motivwagen hat Arme und Beine so verdreht, dass sie die Form eines Hakenkreuzes bilden. Claudius und Oliver, die als bunte Löwen in der Fußgruppe der schwulen KG Regenbogen mitlaufen, sind nicht so begeistert. Das Hakenkreuz eigne sich eigentlich nicht als Symbol im Straßenkarneval, meinen sie.

Gezeichnet von den Folgen des katastrophalen Erdbebens vor einem Jahr hat Haiti erstmals wieder Karneval gefeiert. Unter dem Motto „Das Leben feiern“ tanzten die Menschen in Port-au-Prince zum Klang zahlreicher Musikgruppen durch die Straßen der noch immer verwüsteten Hauptstadt. Tsp/AFP/dpa

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