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Nadeschda Tolokonnikova während ihres Prozesses in Moskau.

© dpa

Im russischen Straflager: Pussy-Riot-Sängerin tritt in den Hungerstreik

In einem offenen Brief beschreibt die 23-jährige Nadeschda Tolokonnikova unmenschliche Hafbedingungen in einem russischen Straflager.

Was Verurteilten in russischen Straflagern droht, erzählt Pussy-Riot-Sängerin Nadeschda Tolokonnikova, die seit einem Jahr im Straflager 14 inhaftiert ist. Sie ist in einen Hungerstreik getreten. Damit protestiert sie gegen die „Sklavenverhältnisse“ im Straflager. In einem offenen Brief beschreibt sie die Haftbedingungen als unmenschlich. Die Frauen würden gezwungen, täglich 17 Stunden zu arbeiten, der Monatslohn betrage umgerechnet 67 Euro-Cent. Zudem berichtet sie von Todesdrohungen. Der Lagerleiter habe sich vorgestellt mit den Worten: „Ich bin Stalinist.“ Sie habe gleich gesagt, sie sei nur bereit, acht Stunden zu arbeiten. Darauf habe sein Kollege ihr folgendes gesagt: "Sie sollten eines wissen: Wir haben schon stärkere Willen gebrochen als den Ihren."

Tolokonnikova hat in einem offenen Brief umfangreich über die Haftbedingungen im Straflager berichtet. Der britische "Guardian" hat den Brief vollständig veröffentlicht.

Am Dienstag ist die 23-Jährige, die zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden war, in Einzelhaft genommen worden, berichten russische Nachrichtenagenturen.

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