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Coca Cola hat bereits seit Jahren light-Produkte im Sortiment.

© dpa

Imagewechsel: Coca-Cola entdeckt das Zuckerproblem

Coca Cola will einen Image-Wechsel. Es will nicht mehr mit Zucker und Fettleibigkeit gleichgesetzt werden. So verspricht es zumindest der neue Werbesspot. Aber gehören sie wirklich zu den Guten?

Coca-Cola will ab jetzt zu den Guten gehören. Das zumindest suggeriert ein Werbespot, den der Weltkonzern seit einigen Tagen im US-Fernsehen ausstrahlt. Bisher sah man in Coca-Cola- Werbespots nur glückliche dünne Menschen, die sich mit den schönen Dingen des Lebens beschäftigten. Das scheint sich zu ändern: „Kommen wir zusammen, um über das Thema Fettleibigkeit zu sprechen. Es geht um die Zukunft unseres Landes“, sagt eine Sprecherstimme im neuen Spot. Dann zählt die Stimme des Unternehmens auf, was es alles unternimmt, um das Problem in den Griff zu bekommen: Produkte mit weniger Zucker, kleinere Verpackungen für Kalorienbomben, Kalorienhinweise auf den Verpackungen, Sportprogramme für Jugendliche und Forschung an neuen Süßstoffen.

Bei so viel Engagement ist es leicht zu vergessen, dass Coca-Cola selbst großen Anteil an dem Problem hat, das der Konzern jetzt bekämpfen will. 68 Prozent der erwachsenen Amerikaner gelten als zu dick, 36 Prozent als fettsüchtig. Die US- Amerikaner geben jährlich 150 Milliarden Dollar für die Bekämpfung von Krankheiten aus, die mit Fettbleibigkeit zusammenhängen. Das sind zehn Prozent der Gesundheitsausgaben. Einige Städte wollen jetzt per Gesetz die größten Dickmacher verbieten. In New York ist der Verkauf von zuckerhaltigen Getränken in Bechern von über 0,5 Litern ab März 2013 verboten. Andere Städte könnten nachziehen.

Auch daher sehen viele den Schritt Coca-Colas als reine Marketing-Aktion. „Die Werbekampagne ist bloß Schadensbegrenzung und kein sinnvoller Beitrag zur Bekämpfung von Fettleibigkeit“, erklärte die US-Verbraucherorganisation CSPI in einem Statement. Es gehe den Konzernen nur darum, sinnvolle politische Maßnahmen wie Größenbeschränkungen für zuckerhaltige Produkte oder höhere Steuern zu verzögern. Wie echte Aufklärung geht, hat das CSPI im letzten Jahr vorgemacht: Ein Animationsvideo zeigte, was passieren würde, wenn Eisbären wirklich Cola tränken – inklusive Diabetes und amputierter Tatzen.

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