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Sathya Sai Baba.

© dpa

Indien: Berühmter Guru Sai Baba gestorben

Der umstrittene indische Sektenführer Sathya Sai Baba ist tot. Der 85-Jährige gehörte zu den bekanntesten indischen Gurus mit mehreren Millionen Anhängern im In- und Ausland, darunter Filmstars, einflussreiche Geschäftsleute und Politiker.

Wie indische Medien berichteten, starb Sathya Sai Baba am Sonntag in einem Krankenhaus im Süden des Landes.

Indiens Premierminister Manmohan Singh nannte den Guru mit der markanten Frisur im Afro-Look eine "ikonische Persönlichkeit", die Millionen inspiriert und beeinflusst habe. Seine Lehren hätten auf "universellen Idealen" wie Wahrheit, Redlichkeit, Friede, Liebe und Gewaltlosigkeit beruht. Singh würdigte in seiner Erklärung auch das Engagement des Gurus im Bildungs- und Sozialbereich.

Sai Baba wurde von seinen weltweit Millionen Anhängern, zu denen auch frühere Präsidenten, Wirtschaftsführer und Cricketstars gehören, als Reinkarnation eines 1918 verstorbenen Heiligen betrachtet. Dem Guru, dessen Stiftung zahlreiche Bildungs- und Gesundheitsprojekte in Indien finanziert, wurden übernatürliche Kräfte zugesprochen, etwa als unheilbar geltende Krankheiten zu heilen und sich an seine früheren Leben zu erinnern.

Nach Bekanntwerden des Todes versammelten sich Tausende Trauernde vor der Klinik in Puttaparthi. In der Kleinstadt rund 150 Kilometer nördlich der IT-Metropole Bangalore befindet sich das Hauptquartier der Sekte, der Prashanthi Nilayam Ashram. Dort soll der Leichnam Sai Babas zwei Tage lang aufgebahrt werden. Die Polizei zog zusätzliche Einsatzkräfte zusammen, um des erwarteten Ansturms Herr zu werden.

Sathya Sai Baba wurde durch spirituelle "Wunder" - etwa Gegenstände zum Schweben zu bringen - berühmt. Seine Kritiker hatten das als "Taschenspielertricks" kritisiert. Im Jahre 2000 war der Guru in die Schlagzeilen geraten, nachdem ihm ehemalige Anhänger sexuellen Missbrauch vorgeworfen hatten. Satya Sai Baba wies diese Anschuldigungen stets zurück. (dpa/AFP)

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