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Der Sree-Padmanabhaswamy-Tempel im Februar 2011.

© Reuters

Indien: Milliardenschatz in Hindutempel entdeckt

Nach der Entdeckung eines riesigen Goldschatzes in einem indischen Hindutempel wird dieser nun von hundert schwerbewaffneten Polizisten bewacht. Der Wert des aus Gold, Silber, Münzen und Edelsteinen bestehenden Schatzes wurde auf 7,9 Milliarden Euro geschätzt.

"Der Schatz wird im Tempel bleiben und die Polizei übernimmt den Schutz", kündigte der Regierungschef des südlichen Bundesstaates Kerala, Oommen Chandy, am Montag an. Seinen Angaben zufolge ist der gefundene Schatz umgerechnet knapp acht Milliarden Euro wert.

Die Polizisten hätten einen dreireihigen Sicherheitsring rund um den Tempel gebildet, erklärte Chandy. Der Schatz im dem für seine aufwändigen Skulpturen bekannten Sree-Padmanabhaswamy-Tempel solle rund um die Uhr bewacht werden. Zudem würden Sicherheitskameras und ein spezielles Überwachungszentrum eingerichtet.

Der aus Gold, Silber, Münzen und Edelsteinen bestehende Schatz war in der vergangenen Woche in fünf unterirdischen Geheimkammern des Tempels entdeckt worden. Chandy hatte den Wert am Wochenende auf 500 Milliarden Rupien (7,9 Milliarden Euro) geschätzt. Ein früherer Richter des Obersten Gerichts in Kerala, der an der Untersuchung der Grabkammern beteiligt war, sprach sogar von einem Wert von bis zu 15 Milliarden Euro. Der historische und archäologische Wert sei dabei noch nicht berücksichtigt worden.

Noch am Montag sollte eine sechste Geheimkammer geöffnet werden. Eine siebte Kammer in dem Tempel, die durch Eisenwände gesichert ist, soll vorerst geschlossen bleiben und nur nach einer möglichen Anweisung des indischen Obersten Gerichtshofs geöffnet werden. Die in den unterirdischen Gewölben unter dem Hindutempel verwahrten Schätze sind offenbar jahrzehntelang vergessene Opfergaben von Gläubigen.

Unter den Funden ist laut einem Bericht der "Times of India" auch eine Tonne Goldmünzen aus der Zeit Napoleons. Zudem seien Säcke voller Diamanten und Goldstatuen entdeckt worden. Die staatliche Behörde zur Erhaltung von Kulturgütern (ASI) zeigte sich verblüfft über den Fund. "Kein Archäologe hat jemals erlebt, dass eine Geheimkammer nach der anderen geöffnet wird und Schätze wie diese entdeckt werden", sagte ASI-Generaldirektor Gautam Sengupta.

Der dem Hindugott Vishnu geweihte Tempel wurde vor Hunderten von Jahren erbaut. Seit Indien im Jahr 1947 von Großbritannien unabhängig wurde, kümmerte sich eine Stiftung von Nachkommen der früheren regionalen Herrscherfamilie um die Anlage. Erst nach einem neuen Urteil des Obersten Gerichts übernahmen staatliche Stellen die Verwaltung, sie gaben die Untersuchung der Anlage in Auftrag.
Bislang galt der Thirupathy-Tempel im südlichen Bundesstaat Andhra Pradesh als reichste Kultstätte des Landes. Sein Vermögen wird auf 320 Milliarden Rupien geschätzt. (AFP)

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