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Internet-Drogenhandel: Zwei Niederländer in Köln vor Gericht

Büchersendungen mit brisantem Inhalt - vor dem Kölner Landgericht hat am Dienstag der Prozess gegen zwei Niederländer begonnen. Sie sollen im Internet mit Marihuana gehandelt und dabei einen Millionengewinn erzielt haben.

Laut Anklage sollen die 30-jährige Frau und ihr 41-jähriger Komplize auf einer Internetplattform Marihuana im Kilobereich angeboten haben. Dort konnten sich nach Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft Kunden aus ganz Europa mit einem Passwort einloggen und ihre Bestellungen aufgeben. Geliefert wurde anschließend per Post oder Paketdienst. Novum: Erstmals geht es hier um Rauschgift-Geschäfte im Internet.

Bis zu 7800 Euro pro Kilo

Getarnt waren die Pakete laut Anklage als "Büchersendung" oder "Videokassetten". Pro Kilogramm sollen Großabnehmer aus Deutschland bis zu 7800 Euro gezahlt haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Duo aus den Niederlanden mit dem Internet-Drogenhandel mehrere Millionen Euro verdient hat.

Bezahlt wurden die Drogen per Überweisung auf ein Girokonto in Kleve, wo der Drogenhandel schließlich aufflog. Bankangestellten waren die vielen Überweisungen merkwürdig vorgekommen, sie vermuteten Geldwäsche und informierten die Polizei. Die Ermittler stießen daraufhin in den Niederlanden auf den schwunghaften Rauschgifthandel und beantragten die Auslieferung der beiden Betreiber der Internetplattform. Diesem Gesuch der deutschen Behörden wurde stattgegeben. Neben den beiden Betreibern müssen sich auch die 983 deutschen Kunden auf ein Verfahren gefasst machen.

Für den Prozess sind insgesamt zwei Verhandlungstage angesetzt. Falls die Angeklagten ein Geständnis ablegen, könnte das Urteil bereits am Donnerstag verkündet werden. Es drohen bis zu 15 Jahre Haft. (mfa/ddp)

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