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Ungeklärt. Eine Frau soll durch ein iPhone einen Stromschlag erlitten haben.

© picture alliance / dpa

iPhone: Kann man beim Telefonieren durch Stromschlag sterben?

Ein Todesfall mit einem iPhone wirft die Frage auf, wie gefährlich Akkus sind – beim Laden sollten Geräte nicht benutzt werden. Das gilt nicht nur für Handys, sondern für alle Geräte.

Als die chinesische Flugbegleiterin Ma Ailun am Montag einen Anruf auf ihrem Apple-iPhone 5 erhielt, nahm sie wie gewohnt ab – und erhielt nach Angaben der örtlichen Polizei einen tödlichen Stromschlag. Zusätzlich melden Agenturen, dass die Stewardess ihr Gerät gerade geladen hatte, als der Unfall passierte. Sollte man also Handys, Rasierer oder andere Apparate am besten nicht benutzen, wenn sie gerade Strom aus der Steckdose beziehen?

Experten raten nicht nur beim iPhone zur Vorsicht

Fachleute raten in der Tat zur Vorsicht, weisen aber vor allem darauf hin, dass bisher die Unglücksursache in diesem Fall noch nicht geklärt ist. Weder gibt es klare Hinweise, ob das Laden des Handys überhaupt direkt mit dem Tod der Stewardess zusammenhing, noch konnte die Firma Apple das Gerät auf Defekte untersuchen. Ein Stromschlag aber kann nur passieren, wenn ein Defekt vorliegt. Beim Laden verringert ein kleiner Transformator die mehr als 110 oder 240 Volt Spannung im Stromnetz auf für Menschen völlig ungefährliche wenige Volt.

Ein intaktes Gerät kann also niemandem einen größeren Schaden zufügen oder den Benutzer gar töten. Nur wenn der Transformator im Netzteil des iPhones beschädigt war, könnten in Mitteleuropa die riskanten 240 Volt direkt ins Handy fließen. Auch dann aber könnte es nur gefährlich werden, wenn auch die Isolierung des Kabels beschädigt ist und die Spannung vom Stromleiter direkt auf den Menschen übertragen wird. Ob das der Fall war, ist bisher allerdings nicht bekannt. Trotzdem raten Fachleute dazu, vor dem Benutzen Ladegerät und Kabel auf eventuelle Beschädigungen zu kontrollieren, um jedes Risiko auszuschließen.

Akkus im iPhone haben einen Schutz, aber auch billige Ersatz-Akkus?

Natürlich sollte man auch die üblichen, allgemein bekannten Sicherheitsmaßnahmen beachten. Zum Beispiel können alle mit dem Stromnetz verbundenen elektrischen Geräte gefährlich werden, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen. Wird das Smartphone also gerade geladen, sollte man es keinesfalls mit unter die Dusche nehmen. Auch wenn der Fall der chinesischen Stewardess noch längst nicht geklärt ist, betrachten manche Menschen Akkus inzwischen mit einem gewissen Unbehagen. Da sollen die wiederaufladbaren Batterien – nichts anderes ist ein Lithium-Ionen- Akku nämlich – unter Umständen zu brennen anfangen oder gar explodieren. Solche Fälle betreffen aber normalerweise nur Akkus, die in Flugzeuge oder Autos installiert werden und die viel mehr Strom speichern als ihre viel kleineren Verwandten in Handys oder in Kameras. Selbst bei einem Schaden kann daher viel weniger Strom fließen.

Tatsächlich sind weltweit etliche Milliarden solcher kleinen Akkus im Einsatz, die weniger als eine Handvoll schwerer Schäden angerichtet haben. Schließt man solche Akkus zum Beispiel kurz, fließt zwar schnell Strom, das Gerät würde sich aufheizen und könnte so Schaden anrichten. Daher müssen alle Akkus einen Kurzschluss-Schutz eingebaut haben, der einen solchen Stromfluss sofort unterbindet. Als Jürgen Nadler von der Stiftung Warentest vor einiger Zeit die Akkus von Fotokameras überprüfte, fanden seine Tester in allen Geräten diese Schutzvorrichtung, die auch funktionierte. Ein Kurzschluss und damit ein Gesundheitsrisiko scheinen daher kaum möglich zu sein.

Allerdings sollte man zumindest beim Kauf von Ersatzakkus für solche Geräte vorsichtig sein. Markenhersteller bieten normalerweise sichere Ware an. Bei vielen billigen Produkten kennt aber oft niemand den Hersteller. Ob dieser Unbekannte dann einen guten Schutz eingebaut hat, weiß niemand.

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