zum Hauptinhalt

Irak: Erzbischof in Mossul entführt

Ein chaldäisch-katholischer Erzbischof ist am Freitag in der nordirakischen Stadt Mossul von bewaffneten Männern verschleppt worden. Zwei Leibwächter und der Fahrer wurden den Angaben zufolge erschossen.

Erzbischof Faradsch Farradsch Rahhu sei nach einer Schießerei entführt worden, teilte Brigadegeneral Chalid Abd El Sattar mit. Die Chaldäer sind die größte christliche Gemeinschaft im Irak. Papst Benedikt XVI. verurteilte die Tat als "grauenhaft". Rahhu wurde nach Armeeangaben nach einer Messe auf dem Weg nach Hause entführt. Vor ihm wurden bereits zahlreiche christliche Würdenträger im Irak entführt.

Rahhus Vorgänger, der syrisch-katholische Erzbischof Basil Georges Casmoussa, wurde im Januar 2005 entführt und nach einem Tag wieder freigelassen. Im Juni vergangenen Jahres wurde der chaldäisch-katholische Priester Raghid Ganni und seine drei seiner Diakone in Mossul ermordet. Sie wurden nach einer Messe unweit der Kirche erschossen.

Papst Benedikt XVI. verurteilt die Tat

Papst Benedikt XVI. erklärte, er empfinde über die Entführung des Erzbischofes Rahhu "Bitterkeit". Diese Tat berühre die gesamte Kirche im Irak. Er wolle dem irakischen Patriarchen Emmanuel III. Delly, dem Oberhaupt der chaldäischen Christen, sowie der christlichen Gemeinschaft überhaupt und den Familien der Opfer seine Verbundenheit ausdrücken.

Die Christen im Irak werden immer häufiger von radikalen Gruppen verfolgt und sind Opfer ethnischer Vertreibungen. Ihre Zahl soll nach Schätzungen bereits um die Hälfte gesunken sein, weil viele ins Ausland flüchten. Vor dem US-geführten Einmarsch im März 2003 gab es rund 800.000 Christen im Irak. (ps/afp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false