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Istanbul: Tote bei Hauseinsturz

Beim Einsturz eines fünfstöckigen Wohnhauses in Istanbul sind in der Nacht zwei Frauen getötet und 28 weitere Bewohner verletzt worden. In den Trümmern wurde bis in den Morgen nach Verschütteten gesucht.

Istanbul - Ein siebenjähriger Junge, der schwer verletzt aus den Trümmern geborgen wurde, schwebe in Lebensgefahr, berichteten türkische Medien. Ein noch schlimmeres Unglück sei vermieden worden, weil ein Kaffeehaus-Betreiber im Erdgeschoss Balken krachen hörte und mehrere Bewohner weckte, die sich rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten.

Vermutlich habe die Hitze aus dem Abzug einer Backstube, die früher im Erdgeschoss des Hauses betrieben worden war, den Stahlbeton deformiert und so zum Einsturz geführt, erklärte der Istanbuler Oberbürgermeisters Kadir Topbas. Das Haus im Bezirk Zeytinburnu im europäischen Teil der Zwölf-Millionen-Stadt stand den Angaben nach "am Ende" einer Liste von 16.000 Häusern, die nach einem schweren Erdbeben vor sieben Jahren abgerissen werden sollten.

Die Bergungsarbeiten dauerten bis in den Vormittag hinein. Nachdem eine 36-jährige Frau noch in der Nacht ihren schweren Verletzungen erlegen war, holten die Rettungsmannschaften am frühen Morgen die Leiche einer weiteren Frau aus den Trümmern.

Rettung im letzten Moment

Der Kaffeehaus-Betreiber hatte in der Nacht sämtliche Klingeln gedrückt, als er nach Mitternacht krachende Geräusche in den tragenden Pfeilern des Hauses hörte. Mit einem Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der in dem Viertel Streife ging, habe er zudem Steine gegen die Fenster in den oberen Stockwerken geworfen.

Erst Anfang des Monats waren in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir fünf Menschen beim Einsturz eines achtstöckigen Hauses ums Leben gekommen. Bei einem der schwersten Unglücke dieser Art in der Türkei waren vor drei Jahren in der mitteltürkischen Stadt Konya 66 Menschen getötet worden. Dort war im Februar 2004 ein zehnstöckiges Wohnhaus wegen schwerer Baumängel eingestürzt. (tso/dpa/AFP)

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