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Italien: Neapolitaner kämpfen gegen den Müll

Neapel versinkt im Abfall. Im Kampf gegen den Müll greifen die Einwohner nun zur Eigeninitiative: Sie verbrennen ihre Müllberge oder blockieren mit den Hinterlassenschaften den Straßenverkehr.

Neapel - Im Kampf gegen das überbordende Müllproblem ihrer Stadt haben etliche Einwohner Neapels zur Selbsthilfe gegriffen und vielerorts die stinkenden Abfallberge in Brand gesetzt. Seit vielen Monaten türmt sich in den Straßen der süditalienischen Metropole der Müll. Grund: Seit Jahren weiß die Region Kampanien rund um Neapel nicht mehr wohin mit den Abfällen. Es fehlt an Verbrennungsanlagen und dem nötigen Platz für Deponien.

Bereits in den vergangenen Jahren hatte es immer wieder wütende Proteste der Bürger gegeben. Allein am Montag seien mehr als 100 Feuerwehreinsätze nötig gewesen, berichtete die römische Zeitung "La Repubblica". "Jetzt haben wir auch noch ein Problem mit Bränden, die ein großes Risiko für die Bevölkerung darstellen", meinte Bürgermeisterin Rosa Russo Iervolino.

An vielen Stellen ließen Anwohner den Abfall einfach in Flammen aufgehen. Im Stadtteil Pianura transportierten verärgerte Bürger kurzentschlossen den auf den Bürgersteigen angehäuften Müll mitten auf die Straße und blockierten fünf Stunden lang den Verkehr. Aber eine Lösung scheint nicht in Sicht: So gingen etwa in dem Dörfchen Terzigno, wo laut Dekret demnächst eine Verbrennungsanlage entstehen soll, wütende Bürger auf die Straße, die den Bau der stinkenden Einrichtung um jeden Preis verhindern wollen. (tso/dpa)

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