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Panorama: Jahrelange Anschlagserie auf Autobahn

Schießender Lkw-Fahrer will niemanden verletzen.

Wiesbaden - In den vergangenen vier Jahren ist auf Deutschlands Autobahnen mehr als 700-mal vor allem auf Autotransporter geschossen worden. Das Motiv sei völlig unklar, sagte eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA). Betroffen seien vor allem sechs Autobahnen im Süden und Westen Deutschlands. Inzwischen wurde eine Ermittlergruppe aus Polizisten von Bund und Ländern gegründet. Genau 719 Fälle von Schüssen auf Transporter zählte das BKA seit Juli 2008 bis Dienstag. Die Zahl steige allerdings ständig, sagte die Sprecherin. Der oder die Täter schlugen in der Vergangenheit besonders häufig auf den Autobahnen 3 bis 6, auf der A 61 und der A 8 in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu.

Die Schüsse sind nicht von einem Schützen vom Rand der Straße abgefeuert worden. Ballistische Auswertungen hätten ergeben, dass von einem erhöhten Punkt aus dem fließenden Gegenverkehr geschossen werde, sagte die Sprecherin des BKA. Womöglich handelt es sich um einen Lkw-Fahrer, der aus seinem Führerhaus feuert. Die verwendete Munition allerdings lasse keine Rückschlüsse auf Waffe und Täter zu. Die Patronen mit dem Kaliber „.22“ gehörten zu den meistverwendeten in Europa.

Im Jahr 2009 verletzten der oder die Täter einen Menschen schwer. Der Schütze traf, wohl aus Zufall, eine Autofahrerin am Hals. Es kam zu einem Unfall, die Frau wurde schwer verletzt. Der oder die Täter hätten es aber offenbar nicht auf Menschen abgesehen. In den meisten Fällen seien Autotransporter getroffen worden. Ein politischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden. dapd

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