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Japan: Neue Walfreiheit

Japan jagt bis auf Weiteres keine Buckelwale mehr. Die überraschende Entscheidung kam aufgrund des Drucks der australischen Regierung zustande.

Tokio - Japan setzt die Jagd auf Buckelwale bis auf Weiteres aus. Das gab Regierungssprecher Nobutaka Machimura am Freitag bekannt. Die Jagd auf die Meeressäuger werde während der Gespräche über eine Reform der Internationalen Walfangkommission eingestellt, sagte Machimura. Experten gehen davon aus, dass diese ein oder zwei Jahre dauern. Japan werde aber am Fang von anderen Walarten zu „Forschungszwecken“ festhalten. Die überraschende Entscheidung erfolgte vor dem Hintergrund des Drucks der neuen australischen Regierung auf Japan, die Jagd auf Wale einzustellen.

Buckel- sowie Finnwale sind auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten als gefährdet beziehungsweise verletzlich verzeichnet. Australien hatte unlängst angekündigt, die kürzlich in die Antarktis ausgelaufene japanische Walfangflotte von einem Schiff und aus der Luft beobachten zu lassen. Auch die Europäische Kommission hatte Japan aufgefordert, die Jagd auf Wale zu stoppen. Die Kommission sei „tief besorgt“ über Japans Pläne, in der bis Mitte April andauernden Saison 850 Zwergwale sowie jeweils 50 Finn- und Buckelwale zu jagen. Buckelwale sollten zum ersten Mal seit 44 Jahren gejagt werden. Japan sieht sich seit langem der Kritik ausgesetzt, trotz des 1986 verhängten Stopps für den kommerziellen Walfang das Moratorium unter dem Deckmantel des „wissenschaftlichen“ Fangs zu umgehen. dpa

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